Boko Harams Schreckensreich Entführte Mädchen bekommen Kinder
28.02.2015, 10:35 Uhr
Der Aufschrei #bringbackourgirls ist längst verhallt. Dabei erleiden die in Nigeria entführten Mädchen noch immer Schreckliches, die Vergewaltigungen haben Folgen.
Fast ein Jahr ist vergangen, seit mehr als 200 meist christliche Schulmädchen von der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram in Chibok in Nordnigeria entführt wurden. Einige von ihnen haben nach Informationen der "Bild"-Zeitung als Folge von Vergewaltigungen inzwischen Kinder geboren.
Das Blatt beruft sich dabei auf den Australier Stephen Davis, der die nigerianische Regierung beraten habe. Davis habe im Sommer 2014 vier Monate lang den umkämpften Norden Nigerias bereist, um eine Freilassung der Mädchen auszuhandeln. Er habe weiterhin Kontakt zu den Islamisten.
"Ein Kontakt bei Boko Haram teilte mir mit, dass die ersten Chibok-Mädchen in der letzten Woche Babys zur Welt gebracht haben", schrieb Davis der Zeitung zufolge. Die Massenentführung der insgesamt 276 Mädchen aus einer Schule in Chibok im April 2014 hatte weltweit Schlagzeilen gemacht, auch wegen einer Kampagne "bring back our girls" (bringt unsere Mädchen zurück). Die Islamisten erklärten, sie würden die Mädchen versklaven und zum Islam konvertieren.
In Nigeria wird spekuliert, dass ein etwa 8 Jahre altes Mädchen, das sich vor wenigen Tagen auf einem Markt in der Stadt Potiskum in die Luft sprengte und fünf Menschen tötete, eines der verschleppten Chibok-Mädchen gewesen sein könnte. Davis hält das nicht für ausgeschlossen: "Es ist schwierig zu glauben, dass ein 8-jähriges Kind freiwillig als Selbstmordattentäter betätigt.
Einige Mädchen entkamen ihren Peinigern. Seitdem gab es mehrere weitere Entführungen.
Quelle: ntv.de, sla/dpa