Bergarbeiter entführten Politiker Boliviens Vize-Innenminister erschlagen
26.08.2016, 03:35 Uhr
Bergarbeiter blockieren eine Autobahn südlich von La Paz.
(Foto: REUTERS)
Protestierende Bergarbeiter in Bolivien haben einen Vize-Minister getötet. Sie sollen den Politiker nach Angaben der Regierung zuvor verschleppt haben.
In Bolivien haben streikende Bergarbeiter den stellvertretenden Innenminister Rodolfo Illanes Regierungsangaben zufolge getötet. "Er wurde totgeschlagen, Vizeminister Illanes wurde feige und brutal ermordet", sagte Innenminister Carlos Romero. Der 55-jährige Illanes habe sich am Donnerstagmorgen zu einer Landstraßenblockade der Bergarbeiter begeben, um einen Dialog einzuleiten.
Die linksgerichtete bolivianische Regierung hatte zuvor mitgeteilt, Illanes sei entführt worden und werde in der Ortschaft Panduro, rund 160 Kilometer von La Paz entfernt, als Geisel festgehalten. Es bestehe die Gefahr, dass Illanes gefoltert werde.
Die Bergarbeiter verlangen die Änderung des kürzlich verabschiedeten Bergbau-Gesetzes. Sie fordern unter anderem mehr Schürfrechte und das Recht, für Privatfirmen zu arbeiten.
Die Proteste schlugen in dieser Woche in Gewalt um, nachdem die Arbeiter eine Autobahn blockiert hatten. Zwei Bergarbeiter starben, als die Polizei auf sie schoss. Nach Regierungsangaben wurden 17 Polizisten verletzt.
Die Vereinigung der Bergbaukooperativen, Fencomin, hat zu unbefristeten Protesten aufgerufen, nachdem Verhandlungen mit der Regierung gescheitert waren. Die Fencomin war einst ein enger Verbündeter des linken Präsidenten Evo Morales.
Quelle: ntv.de, jga/rts