Politik

RAF-Mord an Schleyer Boock nennt Todesschützen

Die damaligen RAF-Terroristen Stefan Wisniewski und Rolf Heißler haben angeblich die tödlichen Schüsse auf Arbeitgeberpräsident Hanns-Martin Schleyer im Jahr 1977 abgegeben. Das frühere Mitglied der Roten-Armee-Fraktion (RAF), Peter-Jürgen Boock, sagte in einer NDR-Dokumentation, Heißler habe ihm den Ablauf und den Ort der Erschießung in einem Wald an der belgisch-französischen Grenze geschildert.

Boock selbst befand sich nach eigenen Worten mit Mitgliedern des Entführungskommandos zum Zeitpunkt von Schleyers Erschießung in Bagdad. Gemeinsam mit Brigitte Mohnhaupt habe er nach den Selbstmorden der Stammheimer Gefangenen Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe die Ermordung Schleyers angeordnet, sagte Boock den Filmemachern. Mit der Entführung Schleyers wollte die RAF die Stammheimer Häftlinge freipressen.

Die Bundesanwaltschaft bestätigte derweil nach Aussagen des "Spiegels", dass Books Aussage "aktuell geprüft" werde. An Boocks Glaubwürdigkeit werden immer wieder Zweifel geäußert. Schleyer war am 5. September 1977 von einem RAF-Kommando in Köln entführt worden, das auf diese Weise Gesinnungsgenossen aus der Haft freipressen wollte. Nach dem glücklichen Ende der Entführung einer Lufthansa-Maschine und dem Selbstmord von drei RAF-Häftlingen wurde Schleyer erschossen. Die Leiche wurde im Kofferraum eines Autos in Mülhausen im Elsass entdeckt.

Quelle: ntv.de

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