Anschlag am höchsten US-Feiertag Boston-Attentat war für 4. Juli geplant
03.05.2013, 05:55 Uhr
Die Gedenkstätte für die drei Opfer des Attentats ist unter anderem mit US-Flaggen geschmückt.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Bomben, die am 15. April den Zielbereich des Boston-Marathons in ein Schlachtfeld verwandelten, sollten ursprünglich am amerikanischen Unabhängigkeitstag in die Luft gehen. Wie der Überlebende der beiden Attentäter gegenüber den Behörden sagt, seien die Bomben jedoch schneller fertig gewesen als geplant, woraufhin die Brüder ihre Pläne geändert hätten.

Am Tag des Boston-Marathons wurde in Massachusetts auch der Patriot's Day gefeiert.
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Die Bombenanschläge von Boston waren nach US-Medienberichten ursprünglich für den US-Nationalfeiertag am 4. Juli geplant. Dies habe der Tatverdächtige Dschochar Zarnajew den Justizbehörden erklärt, berichte der TV-Sender NBC. Doch weil die Bomben schneller als geplant fertig geworden seien, habe man sich für einen früheren Zeitpunkt entschieden, hieß es unter Berufung auf namentlich nicht genannte Beamte.
Die beiden Bomben waren am 15. April im Zielbereich des Boston-Marathons explodiert - drei Menschen starben, über 200 wurden verletzt. Am 15. April wird im Bundesstaat Massachusetts auch der Patriot's Day gefeiert, der an den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg erinnert.
Unterdessen kündigten die Behörden die Freigabe der Leiche des zweiten Tatverdächtigen, des älteren Bruders Tamerlan Zarnajew, an. Der 26-Jährige war wenige Tage nach der Tat bei einer Verfolgungsjagd mit der Polizei in der Nähe von Boston erschossen worden - sein jüngerer Bruder Dschochar entkam zunächst schwer verletzt, wurde aber später gefasst.
Jüngerer Bruder sprach bereits vor Monaten vom Bau einer Bombe
Am Mittwoch waren im Zusammenhang mit dem Anschlag drei weitere 19-jährige Männer festgenommen worden. Sie sollen nach der Tat Spuren der Attentäter verwischt haben. Es handelt sich unter anderem um zwei Studenten aus Kasachstan. Ihnen wird vorgeworfen, Schwarzpulver aus Feuerwerkskörpern beiseitegeschafft zu haben - und zwar nur Stunden, nachdem die Polizei das Fahndungsfoto der Terrorverdächtigen veröffentlicht hatte. Damit hätten sie verhindern wollen, dass der jüngere Zarnajew-Bruder Ärger bekomme. Dem dritten Verhafteten, dem Amerikaner Robel Phillipos, werden Falschaussagen vorgeworfen.
Der 19 Jahre alte Dschochar Zarnajew habe Freunden schon vor Monaten erzählt, dass er wisse, wie man Bomben baue. Er und sein älterer Bruder Tamerlan hätten die Anleitung dazu in einem vom Terrornetz Al-Kaida veröffentlichen Magazin gefunden, berichteten US-Medien unter Verweis auf Gerichtsunterlagen.
Quelle: ntv.de, dpa