Khama weiter Präsident Botsuana bleibt demokratisch
18.10.2009, 15:34 UhrBotsuana zählt zu den reichsten Ländern Afrikas und gilt als demokratisches Musterland. Präsident Khama, ein scharfer Kritiker von Simbabwes Diktator Mugabe, bleibt nach dem überragenden Sieg seiner Partei bei den jüngsten Wahlen weiter im Amt.
Bei der Parlamentswahl in Botsuana hat die seit 1966 regierende Demokratischen Partei (BDP) einen deutlichen Sieg errungen. Damit konnte sich Präsident Ian Khama eine weitere fünfjährige Amtszeit sichern. Dem Endergebnis zufolge verfügt die BDP künftig über 45 der 57 Sitze im Parlament. Der Chef des Obersten Gerichtshofs, Julian Nganunu, rief den 56-jährigen Khama erneut zum Staatschef aus; die Opposition gestand ihre Niederlage ein.
"Ich habe die Ehre und das Privileg, Ian Khama zum Präsidenten zu erklären", sagte Nganunu in der Nacht zum Sonntag, nachdem bereits Teilergebnisse den klaren Sieg der BDP deutlich machten. Die Partei Khamas ist im neuen Parlament mit 45 Abgeordneten vertreten. Elf Mandate gingen an die Opposition aus Nationaler Front Botsuanas (BNF) und der Kongresspartei Botsuanas (BCP); ein Sitz ist einem unabhängigen Kandidaten vorbehalten.
Eine "friedliche, glaubwürdige, frei und faire" Wahl
BDP-Sprecher Comma Serema dankte dem Volk für das Vertrauen, "vor allem in diesen schwierigen Zeiten". Das diamantenreiche Botsuana, das zu den wohlhabendsten Ländern Afrikas zählt, hat derzeit extrem unter der Weltfinanzkrise zu leiden. Während bis 2006 jährliche Wachstumsraten von durchschnittlich neun Prozent erzielt wurden, dürfte das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr um zwölf Prozent sinken.
Botsuana gilt als demokratisches Musterland auf dem afrikanischen Kontinent. Eine Wahlbeobacher-Mission der Südafrikanischen Entwicklungsgemeinschaft (SADC) würdigte die Abstimmung als "friedlich, glaubwürdig, frei und fair". "Das Volk hat gesprochen", sagte Oppositionssprecher Mohwasa Moeti der Nachrichtenagentur AFP.
Khara punktete durch Kritik an Mugabe
Insgesamt waren rund 723.000 der insgesamt 1,8 Millionen Menschen des Binnenstaats von der Größe Frankreichs zur Wahl aufgerufen. An einer Wiederwahl von Khama - einem Sohn von Gründerpräsident Sir Seretse Khama und dessen britischer Frau - gab es kaum Zweifel.
Khara hat sich im Ausland erhebliches Ansehen erworben, vor allem wegen seiner Kritik am Präsidenten des benachbarten Simbabwe, Robert Mugabe. Intern gibt es jedoch Kritik an seinem autoritären Führungsstil. Seine Amtseinführung ist für kommende Woche geplant.
Quelle: ntv.de, AFP/dpa