Verdächtiger festgenommen Bremer Polizei warnt vor Islamisten
28.02.2015, 21:46 Uhr
Teilweise waren die eingesetzten Beamten mit Maschinenpistolen ausgerüstet.
(Foto: dpa)
Festnahmen, Durchsuchungen und ein "Sicherheitsnetz über der Innenstadt": Aus der abstrakten Terrorgefahr, die bislang für Deutschland galt, scheint zumindest in Bremen eine konkrete geworden zu sein - und sie ist noch nicht vorüber.
Nach einer Warnung vor gewaltbereiten Islamisten hat die Polizei in Bremen einen Verdächtigen festgenommen. Zudem seien mehrere Menschen in Gewahrsam, sagte ein Sprecher. Am Morgen hatte die Polizei mitgeteilt, dass eine erhöhte Gefahr durch Extremisten bestehe und die Sicherheitsvorkehrungen in der Hansestadt massiv erhöht. Seit Freitagabend gebe es dazu Hinweise der Polizei, des Verfassungsschutzes sowie einer Bundesbehörde.
Den Samstag über verstärkten die Beamten ihre Präsenz in der Bremer Innenstadt. Sie waren teils mit Maschinenpistolen ausgerüstet. Später wurde ein Islamisches Kulturzentrum und eine Wohnung durchsucht. Der Einsatz dauert noch an. Ein Heimspiel des Fußball-Bundesligisten Werder Bremen soll am Sonntag trotzdem wie geplant stattfinden.
"Sicherheitsnetz über der Bremer Innenstadt"
Von den Menschen, die in Gewahrsam genommen wurden, drohe Gefahr, hieß es. Der vorläufig Festgenommene stehe unter Verdacht, eine Straftat begangen zu haben. "Das sind auf jeden Fall Leute, die mit der Gefährdungslage durch islamistische Gewalttäter in Bremen zu tun haben", sagte der Polizeisprecher. Außerdem seien weitere Personen überprüft worden. Genauere Details wurden zunächst nicht bekannt.
Die Polizei legte nach eigenen Angaben "ein Sicherheitsnetz über die Bremer Innenstadt". Rund um die Bürgerschaft, das Rathaus und den Dom waren Polizeibusse zu sehen. Auch der Schutz für die jüdische Gemeinde sei "präventiv" erhöht worden, teilte die Polizei mit. Es würden alle relevanten Gebäude in der Stadt geschützt.
Bremen gilt als eine Hochburg radikaler Islamisten. Zuletzt wurden nach Angaben von Innensenator Ulrich Mäurer rund 360 Salafisten vom Verfassungsschutz beobachtet. Das ZDF berichtete, dass die Gefährdung in Bremen in Zusammenhang mit Schusswaffen stehen soll. Die Bremer Polizei machte dazu zunächst keine Angaben.
Quelle: ntv.de, jve/dpa