Politik

Für Feinde "von großem Interesse" Briten verraten U-Boot-Schwächen

Das britische Verteidigungsministerium ist in Erklärungsnot: Die Behörde stellte Informationen über die Sicherheit ihrer atombetriebenen U-Boote ins Internet. Die Angaben seien für Großbritanniens Feinde von "größtem Interesse", die Veröffentlichung könne "potenziell katastrophal" sein, hieß es.

Das britische Atom-U-Boot HMS Astute in Southampton.

Das britische Atom-U-Boot HMS Astute in Southampton.

(Foto: AP)

Die Serie schlechter und peinlicher Nachrichten rund um die britische Flotte atombetriebener U-Boote nimmt kein Ende: Jetzt sind geheime Informationen des Verteidigungsministeriums über die Sicherheit der kostspieligen Unterwasserboote im Internet aufgetaucht. In dem Bericht, der vom Ministerium ins Netz gestellt wurde, waren eigentlich geschwärzte Paragrafen versehentlich sichtbar - darunter Experteneinschätzungen, dass die Boote im Katastrophenfall nicht sicher genug sein könnten.

Ein Reporter des Boulevardblattes "Daily Star" hatte den Fehler entdeckt und das Ministerium informiert, wie die Zeitung berichtete. Daraufhin wurden die betreffenden Passagen entfernt. "Das Verteidigungsministerium ist dem Journalisten sehr dankbar, dass er es auf das Problem aufmerksam gemacht hat", sagte ein Ministeriumssprecher. "Als wir davon erfahren haben, haben wir sofort dafür gesorgt, dass das Dokument entfernt und durch eine ausreichend redigierte Fassung ausgetauscht wurde. Wir nehmen die nukleare Sicherheit sehr ernst und werden alles, was möglich ist, tun, um so etwas in Zukunft zu vermeiden."

Pannenserie der Flotte

In dem Bericht ging es um die Zukunft der U-Boote. Zu den versehentlich sichtbaren Infos gehörten laut "Daily Star" Details über Sicherheitsmaßnahmen. Die Informationen seien für Großbritanniens Feinde von "größtem Interesse" und ihre Veröffentlichung könne "potenziell katastrophal" sein, zitierte das Blatt den Tory-Abgeordneten Patrick Mercer. Auf der Internetseite waren die Passagen geschwärzt - kopierte man das Dokument jedoch, wurden sie sichtbar.

Die Flotte atombetriebener U-Boote hat in den vergangenen Monaten häufiger Schlagzeilen gemacht. Im Oktober 2010 war das modernste Atom-U-Boot der Royal Navy, das HMS Astute, in Schottland bei einer Testfahrt auf Grund gelaufen. Anfang April hatte ein Matrose auf demselben Boot einen Offizier erschossen und einen weiteren Offizier mit seiner Dienstwaffe angeschossen.

Quelle: ntv.de, dpa

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