Politik

Liberale wollen Unionsstimmen Brüderle: FDP ampelt nicht

Brüderle geht es wieder besser.

Brüderle geht es wieder besser.

(Foto: dpa)

FDP-Wahlkämpfer Brüderle tritt drei Wochen nach seinem Unfall wieder vor die Kameras. Er hofft auf Schwarz-Gelb nach der Bundestagswahl - eine Ampel komme nicht in Frage, sagt er. Offenbar wollen die Liberalen das auch noch fester zementieren.

FDP-Spitzenkandidat Rainer Brüderle hat eine Ampelkoalition mit SPD und Grünen nach der Bundestagswahl im September kategorisch ausgeschlossen. "Bei uns wird nicht geampelt. Denn Ampelkoalitionen gehen ja nur, wenn man eine gemeinsame Basis hat", sagte Brüderle. SPD und Grünen warf er vor, sich bei der Steuerbelastung der Bürger gegenseitig zu überbieten. Die SPD sei bei knapp unter 40 Milliarden, die Grünen bei 42 Milliarden Euro. "Beides ist grottenfalsch. Da ist keine Basis da", sagte Brüderle und bekräftigte: "Das gilt auch nach dem Wahltag."

Mit einem Wahlaufruf kurz vor der Bundestagswahl will die FDP wohl eine Ampelkoalition auch ganz offiziell ausschließen. Mit dem Aufruf, den die Parteispitzen am 12. September in Mainz verabschieden wollen, sollen bürgerliche Anhänger für Schwarz-Gelb mobilisiert werden. Parteiintern umstritten ist, ob es in der letzten Woche vor der Wahl zusätzlich einen Sonderparteitag geben soll. "Im Moment sieht es danach aus, dass diese Option nicht gezogen wird", hieß es in der Parteiführung.

Brüderle meldete sich mit seinen Äußerungen rund drei Wochen nach einem Sturz im Wahlkampf zurück. Die Folgen des Unfalls seien schon fast vergessen. "Es geht mir jeden Tag besser - in ein bis zwei Wochen bin ich wieder voll im Felde", sagte 68-Jährige. "Also ich bin im Kopf voll dabei, und man kann auch mit einem Kopfball Tore schießen." Trotz zuletzt schwacher Umfragewerte seiner Partei gab sich Brüderle betont kämpferisch: "Wir kämpfen bis zur letzten Stunde - um jede Stimme."

Der FDP-Politiker war vor drei Wochen nach einem privaten Abendessen in der Nähe von Mainz gestürzt. Dabei hatte er sich Arm und Bein gebrochen und musste in einer Mainzer Klinik operiert werden.

Eine aktuelle Emnid-Umfrage im Auftrag der "Bild am Sonntag" sieht die Union bei 42 Prozent. Die Liberalen würden demnach mit 4 Prozent den Einzug in den Bundestag verpassen. Die SPD käme auf 26 Prozent. Die Grünen würden 12 Prozent wählen, die Linke 8 Prozent. Der letzte Stern-RTL-Wahltrend des Meinungsforschungsinstituts Forsa sieht die Liberalen jedoch knapp über der 5-Prozent-Hürde.

Quelle: ntv.de, dpa

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