Politik

Sorge um Zukunft der Liberalen Brüderle erwartet Korpsgeist

Es läuft nicht gut für die FDP, aktuellen Umfragen zufolge würde die Partei nicht einmal den Einzug in den Bundestag schaffen, wenn am Sonntag Wahl wäre. Fraktionschef Brüderle fordert, dass sich die Partei in höchster Not endlich wieder hinter der Idee des Liberalismus vereint.

Der FDP-Kandidat in Mecklenburg-Vorpommern, Gino Leonhard, könnte der Partei mit einem schlechten Wahlergebnis die nächste Debatte bescheren.

Der FDP-Kandidat in Mecklenburg-Vorpommern, Gino Leonhard, könnte der Partei mit einem schlechten Wahlergebnis die nächste Debatte bescheren.

(Foto: dpa)

In der Debatte über Außenminister Guido Westerwelle hat FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle an die Geschlossenheit der Liberalen appelliert. "Ohne Korpsgeist hat Liberalismus keine Zukunft", sagte Brüderle dem "Focus". FDP-Bundesvorstandsmitglied Cornelia Pieper warnte davor, Westerwelle und Berlin zum Sündenbock abzustempeln. "Die Wahlergebnisse müssen diejenigen verantworten, die diese Personaldebatte angezettelt haben", sagte die Staatsministerin im Auswärtigen Amt dem Magazin. "Eine Partei, die ihr eigenes Personal in Frage stellt, wird vom Wähler nicht respektiert."

Auch Vizeparteichef Holger Zastrow forderte ein Ende der Querelen um den Verbleib des Außenministers im Amt. "Ich rate meiner Partei dringend, sich nicht mehr an der zu beteiligen." Das Wesentliche sei, dass in Libyen keine deutschen Soldaten im Einsatz seien.     

Zastrow warf den Liberalen Selbstzerstörung vor. Statt sich selbst zu zerfleischen, müsse die Partei endlich wieder den politischen Gegner selbstbewusst angreifen, sagte Zastrow der "Bild am Sonntag".

Konstant unter fünf Prozent

In der wöchentlichen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid im Auftrag der "Bild am Sonntag" verloren die Liberalen einen Prozentpunkt und kamen auf vier Prozent. Einen Rücktritt des zuletzt in die Kritik geratenen Außenministers Westerwelle lehnt aber die Hälfte der Deutschen ab.

Die FDP ist seit den Bundestagswahlen 2009, bei denen sie die Rekordstimmenanzahl von 14,6 Prozent erreichte, in den Umfragen abgestürzt. Westerwelle hatte nach Kritik an seiner Amtsführung und mehreren Wahlschlappen das Amt des Parteichefs im Mai an Philipp Rösler abgegeben, der vom Gesundheits- ins Wirtschaftsministerium wechselte.

Im Bundestag wären die Liberalen nicht vertreten; der Koalitionspartner Union blieb indes unverändert bei 32 Prozent. Grüne und SPD kämen gemeinsam auf eine deutliche Mehrheit von 49 Prozent.

Quelle: ntv.de, dpa

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