Politik

Appell an die Arbeitgeber Brüderle fordert höhere Löhne

Über Lohnerhöhungen entscheiden die Tarifpartner, weiß Wirtschaftsminister Brüderle. Er fordert höhere Löhne. Die Arbeitgeber lehnen ab.

Rainer Brüderle (2.v.l.): "Leistung muss sich lohnen."

Rainer Brüderle (2.v.l.): "Leistung muss sich lohnen."

(Foto: dpa)

Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle hat angesichts des aktuellen Wirtschaftsaufschwungs in Deutschland erneut spürbare Lohnerhöhungen gefordert. "Den fleißigen Menschen in unserem Land gehört der Wirtschaftsaufschwung. Er sollte daher nicht an ihnen vorbeigehen", sagte der FDP-Politiker der "Bild"-Zeitung. Über die Lohnerhöhungen entschieden die Tarifpartner, sagte der Minister. Es müsse aber gelten: "Leistung muss sich lohnen." Das dürfe sich in guten Zeiten auch in den Tarifabschlüssen niederschlagen.

Führende Arbeitgebervertreter lehnten die Forderung des Ministers nach Lohnerhöhungen jedoch ab. Der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes (ZDB), Karl Robl, sagte der Zeitung, es gebe "keinen Spielraum für Lohnerhöhungen". Zur Begründung sagte Robl: "Am Bauhauptgewerbe ist der Aufschwung noch nicht angekommen. Betriebe müssen höhere Löhne erstmal verdienen. Können sie das nicht, müssen Arbeitsplätze abgebaut werden."

Auch der Präsident des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, Martin Kannegiesser, sprach sich gegen ein spürbares Gehaltsplus aus. "Der Aufschwung hat noch längst nicht alle Sparten und Betriebe der Metall- und Elektronindustrie erfasst", sagte Kannegiesser. Der Verband der Familienunternehmer (ASU) warnte sogar vor Konjunktureinbußen. ASU-Präsident Patrick Adenauer sagte der "Bild": "Viele Unternehmen schaffen es gerade erst, die Kurzarbeit zu beenden und wieder Weihnachtsgeld zu zahlen. Insofern sind Lohnforderungen, die völlig undifferenziert gestellt werden, ein Risiko für den Aufschwung."

Quelle: ntv.de, AFP

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