Wer war der Selbstmordattentäter? Bulgarien bittet um Hilfe
02.08.2012, 11:59 UhrDie bulgarischen Behörden sind bislang erfolglos bei der Aufklärung des Attentats auf israelische Touristen. Nun schalten sie Interpol ein. Die internationale Polizeiorganisation verbreitet das Phantombild des Attentäters und hofft auf Hinweise auf seine Identität.

Mit dieser Computergrafik versucht Interpol, die Identität des Attentäters von Burgas zu klären.
(Foto: AP)
Nach dem Anschlag auf einen israelischen Touristenbus hat Bulgarien weltweit um Hilfe bei der Identifizierung des mutmaßlichen Attentäters gebeten. Die internationale Polizeibehörde Interpol im französischen Lyon veröffentlichte das Phantombild, das die bulgarischen Behörden von dem Mann erstellt hatten. Zudem bat Interpol auf Wunsch der bulgarischen Ermittler seine 190 Mitgliedsländer um Unterstützung. Die Ermittler hatten am Tatort nur noch Körperteile des Mannes gefunden, was auf eine am Körper befestigte Bombe hinweist.
Bei dem Anschlag im bulgarischen Ferienort Burgas waren Mitte Juni fünf israelische Touristen, der bulgarische Busfahrer und der mutmaßliche Attentäter gestorben. Mehr als 30 weitere Menschen wurden verletzt. Die zuständige Pathologin Gilena Milewa hatte gesagt, der Mann könnte "arabischer Herkunft" sein. Die israelische Regierung hatte unmittelbar nach dem Anschlag die iranische Führung verantwortlich gemacht und Teheran "Staatsterrorismus" vorgeworfen.
1500 mögliche Terrorziele
In Reaktion auf das Attentat hat Bulgariens Hauptstadt Sofia einen Aktionsplan gegen Terroristen aufgestellt. In Sofia gebe es mehr als 1500 mögliche Ziele für Terroristen, schreibt die Zeitung "24 Tschassa". Zur kritischen Infrastruktur der Balkanmetropole gehörten neben Flughafen und Bahnhof auch die neu gebaute U-Bahn sowie chemische Betriebe, Industrieanlagen und Tankstellen. Staatspräsident Rossen Plewneliew hatte bereits ein "schweres Sicherheitsproblem" im EU- und Nato-Mitgliedsstaat Bulgarien eingeräumt.
Quelle: ntv.de, AFP/dpa