Deutsch-russische Irritationen Bundeswehr fliegt wieder
15.11.2007, 09:00 UhrNach Irritationen mit der russischen Luftaufsicht ist ein Bundeswehr-Airbus mit rund 200 Soldaten und Nachschub an Bord mit eintägiger Verzögerung zum Bundeswehr-Stützpunkt Termes in Usbekistan gestartet. Das Flugzeug sei um 8.00 Uhr von Deutschland aus abgeflogen, teilte das Einsatzführungskommando der Bundeswehr in Potsdam mit. Russische Behörden hatten den Airbus wegen einer fehlenden Überfluggenehmigung zur Umkehr veranlasst. Die Maschine war daraufhin über Berlin zurück zum Flughafen Köln/Bonn geflogen. Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) sagte in der ARD, es habe lediglich Abstimmungsprobleme gegeben. Für die Verzögerung "gibt es keinen politischen Hintergrund".
Über Termes bringt die Bundeswehr Soldaten und Nachschub für das deutsche Truppenkontingent nach Afghanistan. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel flog kürzlich über Termes nach Kabul.
Am Mittwoch war dem Airbus der Überflug mit der Begründung verweigert worden, die Genehmigung habe ausschließlich für Dienstag gegolten. An diesem Tag war der Flug aber wegen schlechten Wetters am Zielort abgesagt worden. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums hatte am Mittwochabend in Berlin erklärt, wenige Stunden, nachdem das Flugzeug umkehren musste, sei ohne Probleme eine Überfluggenehmigung für Donnerstag erteilt worden.
Zwischen Berlin und Moskau gibt es gegenwärtig Konflikte wegen der Überflugrechte für die Frachtlinie Lufthansa Cargo. Russland hatte Lufthansa Cargo im Oktober überraschend die Überflugrechte verweigert und erst nach heftigem Streit und Einschalten der Bundesregierung wieder zugesagt. Vorerst bis Februar darf die Lufthansa durch russischen Luftraum nach Fernost fliegen.
Quelle: ntv.de