Politik

Freiwillige im Ebola-Gebiet Bundeswehr sichert die Rettungskette

Kann sie ihr Versprechen halten? Ursula von der Leyen.

Kann sie ihr Versprechen halten? Ursula von der Leyen.

(Foto: REUTERS)

Alles nur heiße Luft? Die Bundeswehr weist Medienberichte zurück, nach denen sie nicht in der Lage sei, Infizierte aus den Gebieten in Westafrika auszufliegen. Gleichzeitig wird nun mitgeteilt, wann die Hilfe anlaufen soll.

Über 4000 Freiwillige melden sich für den Ebola-Einsatz der Bundeswehr in Westafrika. Neben der wichtigen, verantwortungsvollen Aufgabe, die sie vielleicht lockt, beruhigt sie auch ein Versprechen der Verteidigungsministerin. "Im Notfall können Sie sich darauf verlassen, dass Sie nach Deutschland zurückgeholt und Sie in Deutschland medizinisch behandelt werden", sagte Ursula von der Leyen im September.

Doch kann die Ministerin diese Zusage überhaupt halten? Wie der "Spiegel" berichtet, zeigt ein interner Bericht aus dem Ministerium, dass die Bundeswehr dazu überhaupt nicht in der Lage ist. Es fehlen die nötigen Transportflugzeuge. Das gehe aus einem Schreiben ihres Staatssekretärs Markus Grübel hervor, das dieser für den Bundestag verfasst habe. Ein Medizin-Airbus der Luftwaffe komme nicht in Frage, weil diesem die notwendige Isolationszelle fehle.

Das Bundesverteidigungsministerium wies den Bericht jedoch ungewöhnlich drastisch als "Nonsens" zurück. Dass es keine eigenen Kapazitäten gebe, sei immer gesagt worden. Eine Isolierzelle sei mittlerweile in einem Medizin-Airbus ("MedEVac") erfolgreich getestet worden. 20 solcher Zellen würden derzeit beschafft. Das Flugzeug solle bereits in der kommenden Woche einsatzbereit sein - also lange, bevor die Freiwilligen überhaupt zum Einsatz aufbrächen. Die Ebola-Hilfe solle Mitte November starten, teilte das Ministerium mit.

Auch jetzt könnten bereits infizierte Patienten nach Deutschland geflogen werden, heißt es in der Mitteilung. Diesen Teil der "Rettungskette" übernehme ein ziviles Unternehmen aus den USA, das über ein Spezialflugzeug mit Behandlungsraum verfüge. Ein solches Flugzeug wolle auch das Auswärtige Amt anschaffen - daran werde mit "Hochdruck" gearbeitet. In dem "Spiegel"-Bericht hatte es geheißen, dass infizierte Ebola-Helfer aus Deutschland vor Ort behandelt werden sollten, statt in die Heimat ausgeflogen zu werden.

Laut dem Bericht gibt es in der Bundeswehr kritische Stimmen zu den Äußerungen der Ministerin. Da es sich um einen gefährlichen Auslandseinsatz handele, kämen leere Versprechen schlecht an. Zuletzt war die Bundeswehr immer wieder wegen ihrer mangelnden Einsatzfähigkeit in die Kritik geraten.

Quelle: ntv.de, vpe

Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen