Kein weiterer Truppenabbau Bush zur Lage im Irak
09.04.2008, 20:32 UhrUS-Präsident George W. Bush will sich am Donnerstag zur Frage der künftigen Truppenstärke im Irak äußern. Wie jetzt in Washington verlautete, will Bush auf die Empfehlung des Oberbefehlshabers im Irak, General David Petraeus, reagieren und vorerst keine weiteren Soldaten aus dem Irak abziehen.
Petraeus hatte sich bei Anhörungen in Washington für eine 45-tägige "Konsolidierungsphase" nach dem geplanten Abzug von 30.000 amerikanischen Soldaten bis Juli ausgesprochen. Erst danach sollte die Lage nach den Vorstellungen des Generals erneut überprüft werden. Bush hatte bereits in den vergangenen Wochen signalisiert, dass er den Vorstellungen Petraeus folgen wolle.
Clinton und Obama bleiben defensiv
Dagegen hatten die demokratischen US-Präsidentschaftsbewerber Hillary Clinton und Barack Obama ihre Forderung nach einem "geordneten" und schrittweisen Truppenrückzugs betont. Zugleich rief Obama die Regierung in Washington auf, den Widerstand gegen direkte Kontakte mit Teheran aufzugeben. Clinton meinte, es sei "unverantwortlich, an der Politik festzuhalten, die nicht die versprochenen Ergebnisse erbracht hat". "Die gegenwärtige Strategie funktioniert nicht... Es ist Zeit, mit einem geordneten Rückzug zu beginnen." Allerdings vermieden es sowohl Clinton als auch Obama, ihre eigenen Rückzugspläne zu präsentieren, falls sie im Herbst ins Weiße Haus gewählt werden sollten.
Im Gegensatz zu Clinton und Obama begrüßte der republikanische Präsidentschaftskandidat, Senator John McCain, die harte Haltung der Regierung. "Das Versprechen nach Truppenrückzug ohne dabei die Folgen zu bedenken, wäre ein Versagen politischer und moralischer Führung."
Widerstand gegen El Kaida
Bei der Anhörung im Repräsentantenhaus meinte Petraeus am Mittwoch, er sehe wachsenden Widerstand der irakischen Bevölkerung gegen El Kaida. Die "Haltung der Bevölkerung" ändere sich. Sie stelle sich immer mehr "gegen die Gewalt und die Ideologie der Gewalt" der Terroristen. Zugleich warf er Syrien vor, nicht genug gegen das Eindringen ausländischer Kämpfer in den Irak zu tun.
Quelle: ntv.de