Reden ist Silber ... CDU-Granden preschen vor
09.01.2002, 00:01 UhrDie Landesverbände der CDU heizen den Streit um die Kanzlerkandidatur der Union an. Immer mehr Verbände nehmen ungefragt Stellung zur K-Frage: Die saarländische CDU mit Ministerpräsident Peter Müller an der Spitze sprach sich auf einer Klausurtagung in Tholey für CSU-Chef Edmund Stoiber als Kanzlerkandidat aus. Die Führung des größten CDU-Landesverbandes, Nordrhein-Westfalen, stellte sich dagegen hinter CDU-Chefin Angela Merkel. Der niedersächsische Vorsitzende Christian Wulff sicherte sowohl Stoiber als auch Merkel Rückendeckung zu.
Die Entscheidung der Saar-CDU sei mit Dreiviertel-Mehrheit der Landtagsfraktion und mit Zustimmung von Regierungs- und Landespartei-Chef Müller getroffen worden, sagte Fraktionschef Peter Hans. Auch Hessens CDU ist nach Einschätzung ihres Generalsekretärs Michael Boddenberg für den CSU-Chef. Die Vorsitzenden der CDU in Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt, Johann Wadephul und Wolfgang Böhmer, stellten sich ebenfalls hinter Stoiber.
Aus Nordrhein-Westfalen hieß es in einem einstimmig verabschiedeten Beschluss, den der Landesvorsitzende Jürgen Rüttgers vorstellte: "Die Mitglieder des Geschäftsführenden Landesvorstands der CDU Nordrhein-Westfalen sind überzeugt, dass unsere Erfolgsaussichten bei der Bundestagswahl mit Angela Merkel noch größer sind."
Niedersachsens CDU-Chef Wulff hält sich weiter alle Optionen offen: "Wer immer Kanzlerkandidat sein wird, hat die Unterstützung der gesamten Niedersachsen-CDU", sagte er in Hannover. Es überrasche ihn nicht, dass sich die CSU-Bundestagsgruppe für einen Kanzlerkandidaten Stoiber ausgesprochen habe. Doch hielten viele CDU-Mitglieder viel von einer Kandidatin Merkel.
Quelle: ntv.de