Streit um PISA-Vergleich CDU-Politiker will Ausstieg
30.11.2007, 06:58 UhrDer niedersächsische Kultusminister Bernd Busemann (CDU) hat sich dafür ausgesprochen, auf längere Sicht aus den internationalen PISA-Schulvergleichen auszusteigen. Ein nationales Vergleichssystem befinde sich bereits im Aufbau und könne zum passenden Zeitpunkt installiert werden, sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
"Vor lauter Statistikeritis kommen wir gar nicht mehr zum Arbeiten." Die Studien hätten eine wichtige Aufgabe erfüllt, weil sie den Handlungsbedarf für Bildungsreformen klar gemacht hätten. "Aber jetzt wissen wir alle, was zu tun ist."
Dem internationalen Koordinator der Schulleistungsvergleiche bei der OECD, Andreas Schleicher, warf der CDU-Politiker "unzulässige Interpretationen" vor. Schleicher, ein Gegner des von vielen Unionspolitikern favorisierten gegliederten Schulsystems, hatte erklärt, die Ergebnisse der neuesten Studie seien wegen der veränderten Aufgabenstruktur mit der Vorgängerstudie nicht vergleichbar. Daher könne aus dem Vorrücken auf Platz 13 nicht geschlossen werden, dass sich die deutschen Schüler verbessert hätten. Busemann sagte: "Die Fortschritte sind schon größer, als wir meinen und PISA messen kann."
Quelle: ntv.de