Politik

Parteivize gegen Zusammenarbeit CDU diskutiert Umgang mit AfD

Herausforderung für die Union.

Herausforderung für die Union.

(Foto: picture alliance / dpa)

Wie halten wir es mit der Alternative für Deutschland (AfD)? In der CDU wird seit Tagen darüber debattiert. Bundesvize Strobl schlägt vor, sich der AfD-Themen anzunehmen. BDI-Chef Grillo sieht in der AfD einen "Weckruf für die anderen Parteien".

Der stellvertretende CDU-Vorsitzende Thomas Strobl hat davor gewarnt, vor den Themen der eurokritischen Alternative für Deutschland (AfD) die Augen zu verschließen. "Dazu gehört auch die innere Sicherheit, die Zunahme der Wohnungseinbrüche zum Beispiel", sagte er der "Welt". Die CDU dürfe die Bürger mit solchen Themen nicht alleinlassen, sondern müsse für den handlungsfähigen Staat sorgen, der die Menschen vor kriminellen Banden schützt.

Eine Zusammenarbeit mit der Partei schloss Strobl aber aus. Die AfD hatte bei der Europawahl gut abgeschnitten. In der Sonntagsfrage der ARD legte sie jüngst zu auf sieben Prozent.

Industriepräsident Ulrich Grillo nannte die AfD einen "Weckruf für die anderen Parteien". "Viele haben diese neue Gruppe gewählt, um die etablierten Parteien wach zu rütteln. Union und SPD werden sich mit ihnen auseinandersetzen müssen", sagte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) der "Rheinischen Post". Grillos Amtsvorgänger Hans-Olaf Henkel ist inzwischen stellvertretender AfD-Vorsitzender.

Boykottaufruf  zurückgenommen

Derweil hat die AfD-Spitze Mitglieder, die zu einem Medienboykott aufgerufen haben, zurückgepfiffen. In einem Flugblatt hatten mit der Berichterstattung unzufriedene Mitglieder dafür geworben, Zeitungsabonnements generell zu kündigen. Der Appell kursierte in sozialen Netzen wie Facebook und Twitter und war ursprünglich vom Kreisverband Marburg-Biedenkopf veröffentlicht worden, wie ein Sprecher des Kreisverbands bestätigte.

"Es war halt auch keine offizielle Aktion der Partei, sondern nur eine Unmutsbekundung von einigen Mitgliedern, die sich in Internetforen verständigt haben", sagte Kreissprecher Hadi Riedel. Anstoß sei eine anhaltende, diffamierende Berichterstattung über die AfD gewesen. "Wir werden massiv angegriffen. Rechtspopulismus und Ausländerfeindlichkeit werden uns vorgeworfen", erklärte Riedel.

Das durch die Zeitungsabos gesparte Geld könnten Mitglieder und Sympathisanten der AfD dann der Partei spenden - so die Idee auf dem Flugblatt. Vor allem gehe es den Initiatoren des Aufrufs aber darum, eine Debatte anzustoßen, ob die Medien mit der AfD fair umgehen.

Quelle: ntv.de, wne/dpa

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