Mehr Vize-Posten geplant CDU meidet Kampfkandidatur
23.08.2012, 16:08 UhrIm Dezember hält die CDU ihren Wahlparteitag ab. Dabei müssen auch zwei scheidende stellvertretende Parteichefs ersetzt werden. Um den frei werdenden Posten von Ministerin Schavan könnte es jedoch Streit geben. Grund genug, über eine Erhöhung der Vize-Posten nachzudenken.
Die CDU-Spitze zeigt sich offen für eine Debatte über eine Erhöhung der Zahl der derzeit vier Stellvertreter von Parteichefin Angela Merkel. Die Frage, ob die Zahl "moderat" erhöht werde, solle unvoreingenommen diskutiert werden, hieß es in Kreisen der Parteiführung in Berlin. In der Vergangenheit habe es schon einen, aber auch bereits sieben stellvertretende Vorsitzende gegeben.
Zuvor hatte auch der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich Sympathie für eine Aufstockung geäußert. Es sei eine "sehr charmante Idee", statt bisher vier künftig fünf Vizes zu haben, sagte das CDU-Präsidiumsmitglied der "Leipziger Volkszeitung". Damit könnte auf dem Wahlparteitag im Dezember eine Kampfkandidatur um den Vize-Posten vermieden werden, der mit dem Rückzug von Annette Schavan frei wird. Mögliche Kandidaten sind die rheinland-pfälzische Politikerin Julia Klöckner und der baden-württembergische CDU-Chef Thomas Strobl.
Laschet dürfte Röttgen nachfolgen
Traditionell steht Baden-Württemberg als einem der mitgliederstärksten Landesverbände ein Sitz unter den Parteivizes zu. Da derzeit jedoch die rheinland-pfälzische Parteichefin Klöckner viel Unterstützung erhält, könnte es zu Streit um den Posten kommen. Wird die Zahl der Stellvertreter erhöht, könnten alle Interessen berücksichtigt werden. In der Parteispitze wurde betont, dass die Debatte vor allem in den Händen der Landesverbände liege.
Der zweite frei werdende Platz als Vize gehört bisher dem früheren Bundesumweltminister Norbert Röttgen aus Nordrhein-Westfalen. Für ihn dürfte im Dezember NRW-Landesparteichef Armin Laschet nachrücken. Die beiden anderen Parteivize, Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier und Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen aus Niedersachsen, werden aller Voraussicht nach beim Parteitag erneut kandidieren.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP