Gerangel hinter den Kulissen CDU will Wirtschaftsressort
12.05.2002, 20:37 UhrDie CDU will nach Angaben aus Unionskreisen im Falle eines Sieges bei der Bundestagswahl im September das Wirtschaftsministerium für sich beanspruchen und mit Jenoptik-Chef Lothar Späth besetzen.
Die CDU werde darauf bestehen, den Wirtschaftsminister zu stellen, hieß es am Samstag. Nach einem Bericht der "Welt am Sonntag" will Unions-Kanzlerkandidat Edmund Stoiber (CSU) im Falle eines Wahlsieges die Ministerien für Wirtschaft und Arbeit zusammenlegen.
Bereits am Freitag war bekannt geworden, dass Späth als Wirtschaftsexperte in Stoibers so genanntes Kompetenzteam geholt werden soll. Das Wirtschaftsressort war während der 16-jährigen Amtszeit von Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) stets von FDP-Ministern besetzt worden.
Stoiber sagte der "Welt am Sonntag", mit der Entscheidung für Späth erhalte der Aufschwung für Deutschland ein Gesicht. Es sei eine wichtige Aufgabe der Wirtschaftspolitik, regionale und internationale Kompetenzzentren aufzubauen und zu fördern. Dies habe Späth in Jena bereits vorgemacht.
Kleiner Kreis von Kompetenten
Weiter hieß es, dass Stoiber sein Team für den Wahlkampf auf fünf bis sieben Personen beschränken wolle. Diesem sollen den Angaben zufolge in erster Linie etablierte Unions-Spitzenpolitiker wie CDU-Chefin Angela Merkel, Unions-Fraktionschef Friedrich Merz sowie der ehemalige CDU-Vorsitzende Wolfgang Schäuble angehören. Die CSU werde den bayerischen Innenminister Günther Beckstein sowie den stellvertretenden Fraktionschef Horst Seehofer stellen.
Merkel soll Fraktionschefin werden
Nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung will Stoiber Schäuble als Außenpolitik-Experten in sein Team aufnehmen, Merz soll demnach den Bereich Steuern und Finanzen übernehmen. Ein Sprecher Stoibers bezeichnete den Bericht als Spekulation. Merkel soll nach Angaben der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" den Vorsitz der Unionsfraktion im Bundestag übernehmen. Darüber bestehe nach mehreren Gesprächen zwischen ihr und Stoiber Einigkeit.
Quelle: ntv.de