Politik

Doppelagent mit bösen Absichten CIA überprüfte Informant nicht

Bei einem Anschlag am 30. Dezember 2009 auf dem Stützpunkt im ostafghanischen Chost sterben sieben CIA-Agenten. Der Geheimdienst trägt an der Bluttat eine Mitschuld. Denn der Attentäter war von der CIA als wichtiger Informant eingestuft, aber nicht ausreichend durchleuchtet worden.

Doppelagent Humam Chalil Abu Mulal Al- Balawi ging im US-Stützpunkt ein und aus.

Doppelagent Humam Chalil Abu Mulal Al- Balawi ging im US-Stützpunkt ein und aus.

(Foto: AP)

Der US-Geheimdienst CIA hat Versagen bei der Überprüfung eines Informanten eingeräumt, der Ende Dezember vergangenen Jahres einen Anschlag auf einem CIA-Stützpunkt in Afghanistan verübt und dabei sieben US-Agenten mit in den Tod gerissen hatte. Eine interne Untersuchung des Vorfalls und seiner Vorgeschichte habe ergeben, dass der spätere Attentäter "nicht vollständig überprüft" worden sei und die Sicherheitsmaßnahmen nicht ausgereicht hätten, räumte CIA-Direktor Leon Panetta in einer Erklärung an die Mitarbeiter des US-Auslandsgeheimdienstes ein. Panetta machte "Defizite" und "Managementfehler" in der gesamten Behörde dafür verantwortlich.

Bei dem Anschlag am 30. Dezember 2009 auf dem an der pakistanischen Grenze waren sechs weitere CIA-Mitarbeiter verletzt worden. Der Attentäter, der von der CIA als wichtiger Informant eingestuft worden war, hatte sich am Eingang der Chapman-Militärbasis in die Luft gesprengt, als er durchsucht werden sollte.

Zu dem Anschlag bekannten sich die radikalislamischen Taliban. Wie ein US-Geheimdienstvertreter der Nachrichtenagentur AFP sagte, hatten jordanische Stellen die CIA im Vorfeld bereits vor der möglichen Doppelagenten-Tätigkeit des Mannes gewarnt.

Der Anschlag sei durch eine Reihe von Fehlern und Missverständnissen ermöglicht worden. Inzwischen sei dem Geheimdienst CIA bewusst, "was wir hätten besser machen können".

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

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