Politik

Stützpunkt in Afghanistan Attentäter tötet CIA-Agenten

Sieben tote Agenten der CIA in einem Fitnessraum, ein Selbstmordattentäter und bekennende Taliban. So stellt sich die Situation nach einem Anschlag in Afghanistan dar. Brisant ist, dass der Attentäter eine Uniform der afghanischen Armee trug.

Seit der Gründung der CIA im Jahr 1947 kamen erst 90 Offiziere in Einsätzen ums Leben.

Seit der Gründung der CIA im Jahr 1947 kamen erst 90 Offiziere in Einsätzen ums Leben.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die radikal-islamischen Taliban haben sich zu dem Anschlag im Südosten Afghanistans bekannt, bei dem nach Angaben der CIA sieben Agenten getötet wurden. Laut Pentagon lkamen acht US-Bürger bei dem Anschlag ums Leben.

Trauerbeflaggung in  Langley

Außerdem seien sechs Mitarbeiter des US-Auslandsgeheimdienstes bei dem Attentat in der Provinz Chost verletzt  worden, teilte CIA-Direktor Leon Panetta mit. Panetta  ordnete Trauerbeflaggung für das CIA-Hauptquartier in Langley im US-Bundesstaat Virginia an.

Offizier der afghanischen Armee?

Der Selbstmordattentäter sei Offizier der afghanischen Armee gewesen, erklärte ein Sprecher der Taliban per E-Mail. Und am Telefon: "Wir übernehmen die Verantwortung für den Angriff".

Ob der Attentäter tatsächlich Mitglied der afgahnischen Armee ist, oder nur eine Uniform trug, ist unklar. Sollte es wirklich ein Offizier sein oder auch ein Infiltrator aus Kreisen der Rebellen, hat die internationale Schutztruppe ISAF ein ernsthaftes Problem: Sie könnte ihren eigenen Verbündeten nicht mehr vertrauen. Bislang bildet die ISAF die afghanischen Soldaten aus.

Der Anschlag richtete sich gegen den Stützpunkt Chapman nahe der Grenze zu Pakistan. Dort ist ein Zentrum für Mitarbeiter von Wiederaufbauprojekten im Rahmen von US-Präsident Barack Obamas Strategie zur Stabilisierung Afghanistans.

Sprengstoff gegen den Wiederaufbau

Der Attentäter habe den Sicherheitsdienst umgangen und sei so in die Nähe des Fitnessraums gelangt, sagte ein NATO-Mitarbeiter der "New York Times". Die "Washington Post" berichtete unter Berufung auf US-Regierungskreise, der Attentäter habe seinen Sprengstoffgürtel innerhalb des Raumes gezündet.

Die Gegend um den Stützpunkt gilt als Hochburg der Taliban. Weder US-Soldaten noch andere ISAF-Kräfte seien verletzt oder getötet worden, sagte ein Sprecher der NATO-Truppe ISAF. Der US-Geheimdienst CIA ist seit einiger Zeit dabei, seine Präsenz am Hindukusch auszuweiten, um gegen den immer weiter reichenden Einfluss der Taliban vorzugehen. Seit den Terroranschlägen vom 11.  September 2001 waren laut Medienberichten bislang erst vier CIA-Mitarbeiter getötet worden.

Quelle: ntv.de, rope/AFP/rts

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