Politik

SPD: Kein Spielraum für Entlastungen CSU: Steuerpläne finanzierbar

Die von der CSU vorgeschlagenen Steuersenkungen bringen dem Durchschnittsverdiener laut Bayerns Finanzminister Georg Fahrenschon jährliche Entlastungen von 400 bis 500 Euro. Bundesfinanzminister Peer Steinbrück lehnte weitere Steuersenkungen dagegen erneut ab. "Es wird keinen Spielraum für zusätzliche Entlastungen geben", sagte der SPD-Politiker.

Finanzminister Fahrenschon verteilt auf dem Oktoberfest Bier - und im Wahlkampf Steuersenkungen.

Finanzminister Fahrenschon verteilt auf dem Oktoberfest Bier - und im Wahlkampf Steuersenkungen.

(Foto: dpa)

Nur ein Prozent des Bundeshaushalts von 330 Milliarden Euro sei nötig, um die CSU-Steuerpläne umzusetzen, sagte der CSU-Politiker Fahrenschon dem in Bayreuth erscheinenden "Nordbayerischen Kurier". Der Kampf gegen die kalte Progression, die von Lohnsteigerungen oft kaum etwas übrig lasse, koste 2011 rund 3 Milliarden und 2012 etwa 3,3 Milliarden Euro. Dies sei aus den laufenden Mitteln finanzierbar.

Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) lehnte weitere Steuersenkungen erneut ab. "Es wird keinen Spielraum für zusätzliche Entlastungen geben. Im nächsten Jahr werden die Bürger mit dem Bürgerentlastungsgesetz bereits bei den Steuern um nahezu zehn Milliarden Euro entlastet. Mehr geht nicht", sagte er der "Passauer Neuen Presse". Steinbrück bekräftigte: "Es wird Veränderungen auf der Einnahmen- und Ausgabenseite geben müssen. Klar ist: Es wird keine Mehrwertsteuererhöhung geben. Da sind SPD und Union gebrannte Kinder nach 2005."

Merkel und Steinbrück sind sich dagegen einig: Eine Mehrwertsteuererhöhung kommt nicht in Frage.

Merkel und Steinbrück sind sich dagegen einig: Eine Mehrwertsteuererhöhung kommt nicht in Frage.

(Foto: dpa)

Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel lehnte eine Erhöhung der Mehrwertsteuer strikt ab. "Wenn wir den Binnenkonsum jetzt abwürgen, dann tun wir das Falscheste, was wir nur tun können", sagte die CDU-Chefin dem Bayerischen Rundfunk.

SPD fordert Börsenumsatzsteuer

In der ARD verteidigte SPD-Generalsekretär Hubertus Heil die von seiner Partei geforderte Börsenumsatzsteuer: "Ich bin dafür, dass wir diejenigen, die spekulieren und die diese Krise mitverursacht haben, auch an der Bewältigung der Krise durch eine Börsenumsatzsteuer beteiligen." Auch Linken-Bundesgeschäftsführer Dietmar Bartsch forderte angesichts eines Haushaltsdefizits von 100 Milliarden Euro im kommenden Jahr eine Millionärs- und eine Börsenumsatzsteuer sowie einen höheren Spitzensteuersatz. "Das alles kann einen Beitrag leisten, dass wirklich dieses gigantische Haushaltsdefizit aufgelöst wird."

Schwarz-Gelb verteidigt Steuerpläne

CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla sagte in der ARD dagegen: "Wir brauchen keine Steuererhöhungen." Die SPD-Pläne seien "leistungsfeindlich", "familienfeindlich" und "zukunftsfeindlich". CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt sprach von einem "Dreiklang" von Entlastung, Wachstum und Arbeitsplätzen: "Das ist der einzige Weg, der aus der Krise letztlich herausführen kann." Auch FDP-Generalsekretär Dirk Niebel betonte: "Wir brauchen für Wachstum Steuerentlastungen." Die Grünen-Bundesgeschäftsführerin Steffi Lemke warf Schwarz-Gelb vor, den "Griff in die Taschen des kleinen Mannes" zu planen.

Der FDP-Vorsitzende Guido Westerwelle betonte in der in Heidelberg erscheinenden "Rhein-Neckar-Zeitung": "Faire Steuern sind eine Voraussetzung für die Gesundung der Staatsfinanzen." Daher werde die FDP unmittelbar nach der Wahl mit einer Entlastung der Familien beginnen.

Quelle: ntv.de, dpa

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