Auf dem Trittbrett des G8-Gipfels CSU fingert am Ausstieg
15.07.2006, 10:36 UhrDie CSU nutzt die Diskussionen auf dem G8-Gipfel über die Zukunft und die Sicherheit der Energieversorgung, um erneut gegen die Beschlüsse der ehemaligen rot-grünen Bundesregierung zum Atomausstieg zu Felde zu ziehen.
So kritisierte Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) den in Deutschland festgelegten Weg zum Atomausstieg. Deutschland leiste sich mit dem Ausstieg aus der Atomkraft einen "Sonderweg", sagte er der "Bild am Sonntag". Fast alle G-8 Mitglieder setzten auf die Kernenergie. Diese Länder hätten verstanden, dass sie die Kernenergie für eine sichere und preisbewusste Energie-Versorgung brauchen. Glos verwies auf die rasant gestiegenen Öl- und Gaspreise und warnte vor einer Abhängigkeit von Energie-Importen aus politisch instabilen Regionen.
Auch der CSU-Vorsitzende und bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber sagte: "Deutschland braucht mehr Zeit, um Kernenergie zu ersetzen. Deshalb müssen meiner Ansicht nach die Restlaufzeiten der Kernkraftwerke verlängert werden."
Deutlich mehr Zwischenfälle in Belgien
In belgischen Atomkraftwerken hat sich die Zahl der Zwischenfälle und Unregelmäßigkeiten im vergangenen Jahr fast verdoppelt. Nach 9 Vorfällen im Jahr 2004 wurden nunmehr 17 Unregelmäßigkeiten und ein schwerer eingestufter Zwischenfall gemeldet, berichteten belgische Zeitungen am Samstag unter Berufung auf offizielle Überprüfungen. Allein in den ersten vier Monaten dieses Jahres seien erneut sieben Anomalien registriert worden. Die beiden Kraftwerke in Doel bei Antwerpen und Tihange bei Huy produzieren rund 55 Prozent des in Belgien verbrauchten Stroms.
Quelle: ntv.de