Politik

Grüne legen deutlich zu CSU rutscht auf 41 Prozent

Die CSU stürzt weiter ab: In einer Umfrage kommen die Christsozialen nahe an die psychologisch wichtige 40-Prozent-Marke und unterbieten damit noch ihr schlechtes Ergebnis von der Bundestagswahl. Die SPD kann allerdings nicht von der CSU-Krise profitieren - Gewinner sind die Grünen.

CSU-Chef Seehofer kann die Verluste seiner Partei nicht aufhalten.

CSU-Chef Seehofer kann die Verluste seiner Partei nicht aufhalten.

(Foto: dpa)

Die CSU stürzt in der Gunst der Wähler weiter ab: In einer Umfrage des Bayerischen Rundfunks kommt die Partei von Ministerpräsident Horst Seehofer nur noch auf 41 Prozent. Bereits bei der Bundestagswahl im Herbst war die CSU nur noch bei 42,5 Prozent gelandet und hatte damit ihr schlechtestes Bundestagswahl-Ergebnis seit 1949 hinnehmen müssen. Allerdings bewahrheiteten sich damit nicht die Befürchtungen der CSU-Spitze, wonach die Christsozialen angesichts der schlechten Stimmung an der Basis sogar unter 40 Prozent abrutschen könnten. Parteichef Seehofer dürfte trotzdem nicht aus der Kritik kommen - als Retter der CSU hat er bislang versagtParteichef Seehofer dürfte trotzdem nicht aus der Kritik kommen - als Retter der CSU hat er bislang versagt.

Führende CSU-Politiker hatten bei den Klausurtagungen der CSU-Landesgruppe und Landtagsfraktion in Wildbad Kreuth Befürchtungen geäußert, dass sich das Milliarden-Debakel der Bayerischen Landesbank durch einen noch deutlicheren Absturz in der politischen Stimmung bemerkbar machen könnte. Bis 2008 - insgesamt mehr als vier Jahrzehnte lang - hatte die CSU die absolute Mehrheit im Landtag. Bei der Landtagswahl 2008 war sie von einst mehr als 60 auf nur noch 43,4 Prozent gestürzt.

Seehofer äußerte sich jedoch "zufrieden" über das Umfrageergebnis und erklärte dies mit den Rahmenbedingungen angesichts der BayernLB-Krise und der zurückliegenden Selbstkritik aus den eigenen Reihen. In Wildbad Kreuth sah er "den Punkt hin zur Wende geschafft". Das Ziel der absoluten Mehrheit habe er nicht aufgegeben.

SPD kann nicht gewinnen

Doch die SPD profitiert nicht von der Misere der CSU (Landesvorsitzender Pronold mit Generalsekretärin Kohnen und Fraktionschef Rinderspacher).

Doch die SPD profitiert nicht von der Misere der CSU (Landesvorsitzender Pronold mit Generalsekretärin Kohnen und Fraktionschef Rinderspacher).

(Foto: dpa)

Die bayerische SPD kommt in der Umfrage auf 17 Prozent und liegt damit auf dem gleichen Niveau wie bei der Bundestagswahl (16,8 Prozent). Die Grünen erreichen 15 Prozent und können damit die größten Zugewinne verbuchen. Die FDP landet bei 11 Prozent. Die Freien Wähler müssen gegenüber ihrem Landtagswahlergebnis von 2008 ein deutliches Minus hinnehmen und kommen nur noch auf 6 Prozent. Die Linke würde laut Umfrage mit 5 Prozent erstmals in den Landtag einziehen. Vor einem Jahr lag sie noch bei drei Prozent.

Die CSU steht in der Kritik, weil mehrere CSU-Spitzenpolitiker im den Kauf der Hypo Group Alpe Adria (HGAA) durch die BayernLB als Verwaltungsräte mit absegneten. Dieses Geschäft brachte dem Freistaat später Verluste von mehr als 3,7 Milliarden Euro ein.

Quelle: ntv.de, tis/AFP/dpa

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