Politik

Bedenken gegen Rente mit 67 CSU stützt Seehofers Kritik

CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt (r.) hält zu Partei-Chef Horst Seehofer.

CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt (r.) hält zu Partei-Chef Horst Seehofer.

(Foto: picture alliance / dpa)

In der Diskussion um die Kritik an der Gestaltung der Rente mit 67 erhält CSU-Parteichef Seehofer Zuspruch seines Generalsekretärs Dobrindt. Für ein höheres Eintrittsalter müssten indes die Möglichkeiten für ältere Arbeitnehmer verbessert werden. SPD-Generalsekretärin Nahles wirft Seehofer unterdessen Scheinheiligkeit vor.

CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt hat die "Die Erhöhung des Renteneintrittsalters ist die richtige Antwort auf die demografische Entwicklung in Deutschland. Aber wenn länger gearbeitet werden soll, dann müssen auch die Möglichkeiten für eine Beschäftigung im Alter gegeben sein", sagte er der Zeitung "Die Welt".

Die Beschäftigungschancen für Menschen über 50 müssten deshalb spürbar verbessert werden. Dabei müsse grundsätzlich Qualifizierung und Beschäftigung älterer Arbeitnehmer Vorrang haben vor einer weiteren Zuwanderung von Arbeitskräften. Seehofer hatte mit seinen Bedenken an der Rente mit 67 den Koalitionspartner FDP und Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen gegen sich aufgebracht.

"Eine starre Rente läuft auf Kürzung heraus"       

SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles spricht Klartext.

SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles spricht Klartext.

(Foto: picture alliance / dpa)

Auch die SPD kritisierte die Zweifel Seehofers an der Rente mit 67 als "scheinheilig". Zwar sei richtig und notwendig, die Rentenpolitik an der Lebenswirklichkeit der Menschen auszurichten, sagte SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles der "Frankfurter Rundschau". "Glaubwürdig ist die Wortmeldung von Horst Seehofer aber trotzdem nicht", betonte Nahles. "Wenn er es ernst meinte, hätte er das Jahr 2011 nutzen müssen, um die schrittweise Anhebung des Rentenalters auf 67 ab dem 1. Januar 2012 in der Koalition zu verhindern." So aber produziere er nur Streit, ohne etwas für ältere Arbeitnehmer zu tun. In der Sache allerdings stützte sie Seehofer. Es gebe zu wenig Chancen für über 60-Jährige auf dem Arbeitsmarkt. "Eine starre Rente mit 67 läuft deshalb derzeit auf eine Rentenkürzung hinaus."

Die Wirtschaftsweisen bekräftigten unterdessen ihre Einschätzung, dass langfristig eine weitere Erhöhung des Renteneintrittalters nötig wird. "Der Sachverständigenrat geht davon aus, dass die weiter steigende Lebenserwartung etwa ab dem Jahr 2045 ein gesetzliches Renteneintrittsalter von 68 Jahren und im Jahr 2060 von 69 Jahren erforderlich macht", sagte der Chef der Wirtschaftsweisen, Wolfgang Franz, der "Rheinischen Post".

Ohne die weitere Verlängerung der Lebensarbeitszeit seien die Herausforderungen der alternden Gesellschaft finanziell nicht zu meistern. Angesichts des hohen Fachkräftebedarfs dürften sich aber die Beschäftigungschancen Älterer in der Zukunft merklich verbessern. Das gesetzliche Alter für einen Rentenbeginn ohne Abzüge steigt von diesem Jahr an bis zum Jahr 2029 schrittweise von 65 auf 67 Jahre. Dies war 2007 von der Koalition aus Union und SPD beschlossen worden.

Quelle: ntv.de, rts/dpa

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