"Direkte Verbindung" zu El Presidente Castros Spione treffen Chávez
01.12.2010, 08:43 UhrHohn und Spott rufen die peinlichen Wikileaks-Enthüllungen über die US-Diplomatie in den linksgerichteten Ländern Lateinamerikas hervor. Doch auch über Venezuela und Kuba gibt es pikante Details in den Akten. Demnach gehen kubanische Schlapphüte bei Venezuelas Präsident Chávez ein und aus und konkurrieren sogar mit ihren venezolanischen Kollegen.

Chavez und Castro verbindet mehr als nur ein freundschaftliches Band.
(Foto: REUTERS)
Kubas Geheimdienst kann nach den von Wikileaks veröffentlichen vertraulichen US-Diplomatenberichten in Venezuela völlig frei operieren. Kubanische Agenten hätten sogar "direkten Zugang" zu Staatspräsident Hugo Chávez, wie die spanische Tageszeitung "El País" unter Berufung auf einen bekanntgemachten Bericht aus dem Jahr 2006 berichtete.
Die Nachrichtendienst Kubas habe Chávez öfter mit Informationen versorgt, ohne diese mit Venezuelas Geheimdienst zu teilen. "Sensible Berichte deuten darauf hin, dass die geheimdienstlichen Verbindungen zwischen Kuba und Venezuela so eng sind, dass die Dienste anscheinend (untereinander) rivalisieren, um die Aufmerksamkeit der bolivarischen Regierung (in Venezuela) zu bekommen", heißt es in einem Kabel-Bericht der US-Botschaft aus Caracas vom Januar 2006.
Zwar seien die wirtschaftlichen Effekte durch die in Venezuela arbeitenden Kubaner eher begrenzt. Kubas Geheimdienst habe aber Venezuelas anti-amerikanischen Nachrichtendiensten viel zu bieten. Chávez hatte US-Außenministerin Hillary Clinton wegen der Wikileaks-Skandals zum Rücktritt aufgefordert und zugleich die Organisatoren des Internetportals zu ihrem Mut beglückwünscht.
Quelle: ntv.de, dpa