Politik

Keine direkten Gespräche mit USA Chamenei will nicht verhandeln

Chamenei hat das letzte Wort in allen politischen Angelegenheiten des Landes.

Chamenei hat das letzte Wort in allen politischen Angelegenheiten des Landes.

(Foto: dpa)

Es klang wie ein Hoffnungsschimmer im Atomstreit, doch Ajatollah Chamenei lehnt direkte Gespräche mit den USA rigoros ab. Der Iran werde sich von dem Gesprächsangebot aus Washington "nicht beirren lassen", sagt Chamenei. Es ist auch eine Niederlage für Irans Präsidenten Ahmadinedschad.

Der iranische Führer Ajatollah Ali Chamenei sieht direkte Atom-Verhandlungen mit dem "Erzfeind" USA skeptisch. "Ihr (USA) richtet eure Waffen gegen uns und wollt dann Verhandlungen, wie soll das einen Sinn ergeben", sagte Chamenei nach Angaben der Nachrichtenagentur Mehr. Von solchen Angeboten werde sich das iranische Volk "nicht beirren lassen".

Da die US-Politik im Nahen Osten gescheitert sei, wolle Washington nun Verhandlungen mit dem Iran, "um aus dem Dilemma rauszukommen", meinte der Ajatollah weiter. "Diejenigen, die sich darüber freuen, wären naiv", sagte Chamenei, der laut Verfassung das letzte Wort in allen politischen Belangen hat.

Sowohl Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad als auch sein Außenminister Ali-Akbar Salehi haben ihre vorsichtige Bereitschaft zu einem Angebot von US-Vizepräsident Joe Biden für direkte Gespräche bekundet. Dabei soll es in erster Linie um das umstrittene iranische Atomprogramm gehen.

Zwar will der Iran im Atomstreit nicht von seinen Rechten abweichen, ist aber im Detail zu Konzessionen bereit, hauptsächlich wegen der Auswirkungen der US- und EU-Sanktionen, die das Land in eine Wirtschaftskrise geführt haben. Die Gespräche mit den fünf UN-Vetomächten und Deutschland über das umstrittene Programm sollen am 26. Februar in Kasachstan wieder aufgenommen werden.

Angebliche Daten aus Drohne gezeigt

Das iranische Staatsfernsehen präsentierte unterdessen erstmals angeblich entschlüsselte Aufnahmen aus den elektronischen Speichern einer US-Drohne. Das unbemannte Flugzeug des Typs RQ-170 war nach iranischer Darstellung im Dezember 2011 an der Grenze zu Afghanistan abgeschossen worden.

Die im Fernsehen präsentierten Luftaufnahmen, die angeblich aus den inzwischen entschlüsselten Datenspeichern der Drohne stammen, zeigen nicht näher einzuordnende Geländeabschnitte und Gebäude. Ein Kommandeur der Revolutionsgarden, Luftwaffengeneral Amir Ali Hadschisadeh, behauptete, dass die Drohne mehrere Aufklärungsflüge über dem Iran unternommen hatte.

Die Drohne war im Dezember 2011 nach Darstellung amerikanischer Militärs bei einem Aufklärungsflug in Afghanistan wegen eines technischen Fehlers in iranischen Luftraum geraten und schließlich im Osten des Landes abgestürzt. Iranische Militärs behaupteten dagegen, die Drohne sei von der Luftabwehr abgeschossen worden. Der Iran hat bisher alle Forderungen der USA auf Rückgabe der unbemannten Maschine abgelehnt.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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