"Hatte großen Tumor" Chavéz erwartet Chemotherapie
13.07.2011, 20:29 Uhr
Vielleicht hilft ja kirchlicher Beistand? Chavéz lässt sich segnen.
(Foto: AP)
Nach der Operation in Kuba muss sich Venezuelas Präsident Chevéz wohl noch einer Chemotherapie unterziehen. Die Schuld an seiner Erkrankung gibt er sich selbst. "Ich war dabei, mich selbst umzubringen. Ich habe 40 Tassen Kaffee am Tag getrunken und war mit drei Telefonen unterwegs."
Der krebskranke venezolanische Präsident Hugo Chávez rechnet damit, dass er sich einer Chemotherapie unterziehen muss. Dem Fernsehsender VTV sagte er am Telefon, nach der Entfernung seines Tumors habe er sich "optimal" erholt. Derzeit befinde er sich in der zweiten Behandlungsphase. Wenn alles gut gehe, werde in der dritten Phase "sehr wahrscheinlich" eine Strahlen- oder Chemotherapie erforderlich. Chávez widersprach zugleich Gerüchten, die Krebszellen hätten in seinem Verdauungstrakt gestreut.
Der seit 1998 drei Mal wiedergewählte Linksnationalist war vergangene Woche aus Kuba zurückgekehrt, wo er wegen eines Tumors im Beckenbereich operiert und behandelt worden war. "Ich hatte einen großen Tumor", bekannte Chávez.
"Ich wog mehr als 100 Kilo"
Der seit 1999 regierende linke Staatschef gab sich selbst die Schuld für seinen Gesundheitszustand. "Ich habe etwa 14 Kilogramm verloren und nähere mich (jetzt) meinem Gewicht von 85 Kilo. Ich wog mehr als 100 Kilo und glich einem Kampfpanzer. Ich war dabei, mich selbst umzubringen. Ich habe 40 Tassen Kaffee am Tag getrunken und war mit drei Telefonen unterwegs", schilderte Chávez seinen Alltag.
Einem Rückzug aus der Politik hatte Chávez am Dienstag trotz seiner Erkrankung eine klare Absage erteilt und seinen Willen bekräftigt, zur Präsidentschaftswahl Ende kommenden Jahres erneut antreten zu wollen. Die Opposition und die "Führer der Gegenrevolution" würden seinen Tod vorhersagen und eine Machtübergabe an einen Nachfolger fordern, sagte der 56-Jährige. Er verspreche aber, dass er "noch eine lange Zeit leben" werde.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP