Politik

Terror der Roten Khmer Chef-Folterer wird angeklagt

Der mutmaßliche Chef-Folterer der Roten Khmer, Kaing Guek Eav, genannt Duch, wird vor dem kambodschanischen Kriegsverbrecher-Tribunal angeklagt. Die Hinweise seien ausreichend, um den in Untersuchungshaft sitzenden Duch vor dem Tribunal zur juristischen Aufarbeitung der Schreckensherrschaft der Roten Khmer (1975-1979) anzuklagen, teilte das von den Vereinten Nationen unterstützte Gericht mit. Duch soll als Chef des berüchtigten Foltergefängnisses Tuol Sleng für die brutale Misshandlung von rund 16.000 Menschen verantwortlich gewesen sein, die danach hingerichtet wurden. Der Prozess gegen Duch soll frühestens Ende September beginnen und etwa drei Monate dauern.

Der 65-Jährige muss sich vor der ersten Instanz des Gerichts wegen "Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Verletzung der Genfer Konventionen" verantworten. Er habe nicht nur das Foltergefängnis geleitet, sondern auch selbst Insassen gefoltert oder menschenunwürdigen Behandlungen unterzogen, hieß es im Bericht der Untersuchungsrichter. Der 65-Jährige ist einer von fünf leitenden Roten Khmer, denen in Phnom Penh der Prozess gemacht wird.

Nach fast zehnjährigen Verhandlungen zwischen der kambodschanischen Führung und den Vereinten Nationen war das Tribunal im Juli 2006 in Phnom Penh eingerichtet worden. Es soll Verbrechen aufklären, die unter Führung der Roten Khmer vor 30 Jahren begangen worden waren. Fast zwei Millionen Kambodschaner waren unter der Schreckensregierung ermordet worden oder starben bei Hungersnöten oder Zwangsarbeit.

Quelle: ntv.de

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