"Zentralregierung hält ihr Versprechen" Chen wartet auf Reisepass
17.05.2012, 11:29 Uhr
Um seine Ausreise zu verwirklichen, erfährt der blinde Bürgerrechtler Hilfe von allen Seiten. Die USA haben bereits ein Visum in Aussicht gestellt.
(Foto: REUTERS)
Er könnte sofort ausreisen - wenn da nicht die Sache mit dem Reisepass wäre. Auf das Dokument wartet der chinesische Bürgerrechtler Chen Guangcheng immer noch. Doch der aus dem Hausarrest entflohene Dissident tut zuversichtlich, dass seine Regierung ihn bald ziehen lässt.
Der blinde chinesische Bürgerrechtler Chen Guangcheng rechnet mit seiner baldigen Ausreise in die USA. Die Reisepässe für ihn, seine Frau und die beiden Kinder sollten innerhalb von zwei Wochen ausgestellt werden, sagte der 40-Jährige in Peking. "Ich glaube, dass die Zentralregierung ihre Versprechen einhält."
Wegen der Formalitäten seien Behördenvertreter aus seiner Heimatprovinz Shandong, wo der Pass eigentlich beantragt werden müsste, in das Krankenhaus in Peking gekommen, in dem er sich aufhalte, erklärte Chen Guangcheng. Die ganze Familie habe die Papiere ausgefüllt und Passfotos gemacht. Die USA haben bereits signalisiert, . "Wir sind soweit, wenn er soweit ist", sagte eine Sprecherin des US-Außenministeriums.
Vor gut drei Wochen war Chen Guangcheng aus 19 Monaten Hausarrest in seinem Heimatdorf Dongshigu in der östlichen Provinz Shandong mit Hilfe von Freunden in die amerikanische Vertretung in der Hauptstadt geflüchtet. Damit hatte er eine diplomatische Krise ausgelöst. Nach sechs Tagen verließ er am 2. Mai die Botschaft nach Zusagen, mit seiner Familie vereint zu werden. Aus Angst um seine Sicherheit entschied er sich dann jedoch für die Ausreise.
Quelle: ntv.de, dpa