Politik

USA stellen Visa aus Türen für Chen stehen offen

Im diplomatischen Tauziehen zwischen den USA und China um eine mögliche Ausreise des Dissidenten Chen Guangcheng werden die USA erneut aktiv. Sie stellen Einreisepapiere für Chen selbst, seine Frau sowie seine zwei Kinder bereit, teilt das amerikanische Außenministerium mit. Aus Peking liegt bisher allerdings noch kein Signal für eine Ausreise vor.

Chen Guangcheng mit seiner Familie. Der Bürgerrechtler wartet auf seine Ausreisegenehmigung.

Chen Guangcheng mit seiner Familie. Der Bürgerrechtler wartet auf seine Ausreisegenehmigung.

(Foto: dpa)

Die USA halten für den chinesischen Dissidenten Chen Guangcheng und seine Familie Visa bereit. Auf der Seite der US-Behörden seien "alle Formalitäten erledigt", um Chen, seine Frau und seine beiden Kinder aufzunehmen, sagte Außenamtssprecherin Victoria Nuland in Washington. "Wir sind bereit, wenn er und seine Regierung bereit sind", fügte Nuland hinzu.  Vor knapp zwei Wochen hatte die US-Regierung mitgeteilt, der blinde Dissident könne für Studien in die USA ausreisen. Bislang befindet er sich in einem Krankenhaus in Peking.

Chen warf den chinesischen Behörden unterdessen vor, in der Provinz Shandong zu misshandeln. In einem Telefonat mit Mitgliedern des US-Kongresses sagte der Dissident, Beauftragte der Behörden seien in das Haus Chen Keguis eingedrungen und hätten diesen verprügelt. Chen hatte bereits wiederholt beklagt, dass Freunde und Angehörige misshandelt würden.

Chen hatte durch seinen Einsatz für die Opfer von Zwangssterilisierungen und Landenteignungen den Zorn der Behörden auf sich gezogen. Am 22. April floh er aus dem Arrest und fand Zuflucht in der US-Botschaft in Peking. Nach sechs Tagen verließ der 40-Jährige die Botschaft wieder und wurde in eine Klinik gebracht.

Er fühlt sich in China aber nicht sicher und will gemeinsam mit seiner Familie in die USA ausreisen. Die chinesischen Behörden stellten ihm zunächst die Aushändigung von Reisedokumenten in Aussicht, bislang wartet Chen aber weiterhin auf einen Pass.

Quelle: ntv.de, AFP

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