Politik

Weltweit 714 Todesstrafen vollstreckt China verschweigt Hinrichtungen

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat China scharf kritisiert, weil das Land die Zahl der im vergangenen Jahr vollstreckten Todesurteile nicht bekanntgegeben hat. Nach Schätzungen von Amnesty International sind in China 2009 mehr Menschen hingerichtet worden, als in allen anderen Ländern zusammen, in denen die Todesstrafe noch vollzogen wird.

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(Foto: picture-alliance/ dpa)

Wie aus dem Bericht der Organisation hervorgeht wurden 2009 in 18 Ländern insgesamt mindestens 714 Menschen hingerichtet. China ist dabei nicht eingerechnet. Mehr als 2000 Menschen in 56 Ländern seien zum Tode verurteilt worden.

Iran, Irak, USA

Die vermutlich zweithöchste Zahl von Hinrichtungen registrierte Amnesty im Iran. Von den 388 Exekutionen in dem Land erfolgte dem Bericht zufolge ein Drittel in den acht Wochen landesweiter Proteste nach der umstrittenen Präsidentenwahl im Juni. Mit 120 Hinrichtungen folgt der Irak in der Amnesty-Liste auf dem dritten Platz. Im Iran und in Saudi-Arabien seien Todesurteile auch gegen Jugendliche vollstreckt worden.

Auf den amerikanischen Kontinenten waren die USA laut Amnesty der einzige Staat, in dem Todesurteile vollstreckt wurden. Mit 52 waren es aber nur noch halb so viele wie noch zehn Jahre zuvor.

Burundi und Togo schaffen Todesstrafe ab

Als positive Entwicklung registrierte Amnesty, dass mit Burundi und Togo zwei weitere Staaten die Todesstrafe abgeschafft haben. Damit sind es mittlerweile 95. In Europa hat es 2009 erstmals seit Beginn der Amnesty-Aufzeichnungen keine Hinrichtungen gegeben. Weißrussland ist hier das einzige Land, in dem die Todesstrafe noch angewandt wird.

Quelle: ntv.de, rts

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