Politik

Frau Gu steht unter Mordverdacht Chinese Bo verliert alle Ämter

Der chinesische Spitzenpolitiker Bo wird von all seinen Parteiämtern entbunden und seine Frau Gu wird unter Mordverdacht festgenommen. Mit den Entscheidungen des Zentralkomitees erreicht der Skandal in der Führung der Kommunistischen Partei einen neuen Höhepunkt.

Bo Xilai werden "ernste Disziplinarverstöße" vorgeworfen. Auf Deutsch heißt das Korruption.

Bo Xilai werden "ernste Disziplinarverstöße" vorgeworfen. Auf Deutsch heißt das Korruption.

(Foto: REUTERS)

Der einst aufstrebende chinesische Politiker Bo Xilai ist nun auch vom mächtigen Politbüro der Kommunistischen Partei ausgeschlossen worden. Wie die Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, wurde Bo wegen mutmaßlicher "schwerer Disziplinarvergehen" suspendiert. Dieser Begriff wird in China in der Regel im Zusammenhang mit Korruptionsdelikten verwendet. Das Politbüro der Partei hat nur 25 Mitglieder.

Bo war Mitte März bereits als Chef der Kommunistischen Partei in der südwestlichen Metropole Chongqing entlassen worden. Die Entlassung ließ Spaltungen innerhalb der Partei vor dem anstehenden Wechsel der Führungsspitze zu Tage treten. In dem Zusammenhang gab es auch Gerüchte über einen Putschversuch. Bo galt eigentlich als aussichtsreicher Kandidat für einen Sitz im Ständigen Ausschuss des Politbüros, dessen neun Mitglieder im Herbst weitgehend ausgetauscht werden sollen.

Zum Verhängnis wurde Bo offenbar die Affäre um den Polizeichef von Chongqing, Wang Lijun. Dieser hatte Bo lange als rechte Hand im Kampf gegen die Korruption gedient, war Nach einem mysteriösen Besuch im US-Konsulat, wo er angeblich Asyl beantragen wollte, wurden Ermittlungen eingeleitet.

Wie Xinhua weiter berichtete, leitete die Polizei auch Ermittlungen gegen Bos Frau Gu Kailai im Zusammenhang mit der Ermordung eines britischen Geschäftsmannes ein. Angeblich wurden demnach Beweise gefunden, dass Gu in den Mord verwickelt sein könnte. So soll der entlassene Polizeichef Wang in dem US-Konsulat eine Aussage zu dem Tod des Mannes gemacht haben. Bos Frau und ihr Sohn sollen den Geschäftsmann demnach gekannt haben. Der Brite war im November in Chongqing getötet worden.

Quelle: ntv.de, dpa

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