Politik

Schmutziger Wahlkampf Clinton-Sprecher zu Trump: F*** dich!

Clinton-Unterstützerinnen in St. Louis. Die Abneigung gegen den jeweils anderen Kandidaten ist auf beiden Seiten groß.

Clinton-Unterstützerinnen in St. Louis. Die Abneigung gegen den jeweils anderen Kandidaten ist auf beiden Seiten groß.

(Foto: imago/ZUMA Press)

Das zweite TV-Duell zwischen Hillary Clinton und Donald Trump war so aggressiv wie der Wahlkampf schon lange ist. Während der Debatte entschied sich ein Clinton-Mitarbeiter, das Niveau noch weiter zu senken.

Nach einer Blitzumfrage von CNN hat der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump die zweite TV-Debatte gegen seine Mitbewerberin Hillary Clinton verloren. Aber bevor er die Zahlen vorstellte, wies CNN-Moderator David Chalian darauf hin, dass die Zuschauer solcher Debatten stärker zu den Demokraten neigen als die Bevölkerung insgesamt.

Clintons Umfragen-Sieg ist also mit Vorsicht zu genießen. Zumal die CNN-Erhebung ergab, dass 63 Prozent sagten, Trump habe besser abgeschnitten, als sie erwartet hatten.

Dieses Gefühl hatte möglicherweise auch Clinton-Mitarbeiter Jesse Lehrich. "Ich würde die Hand von dem Typen auch nicht schütteln", twitterte er, nachdem die beiden Kandidaten sich ohne Handschlag begrüßt hatten. Danach verschickte er noch ein paar Tweets, mit denen er ausdrückte, dass er Clinton für geeigneter hält, die USA zu führen. Kein Wunder, er ist Clintons für Außenpolitik zuständiger Sprecher.

Rund eine Dreiviertelstunde nach Beginn der Debatte hielt Lehrich es offenbar nicht mehr aus. Trump hatte sich gerade gegen den Vorwurf zur Wehr gesetzt, dass er einen muslimischen US-Soldaten, der im Irak gefallen war, beleidigt habe. Die Eltern dieses Mannes waren auf dem demokratischen Nominierungsparteitag aufgetreten, daraufhin hatte Trump mehrere kontroverse Bemerkungen über sie gemacht, die ihm in den Umfragen ziemlich geschadet haben. Diese Lektion hat Trump offenbar gelernt: "Captain Khan ist ein amerikanischer Held", sagte er bei der Debatte in St. Louis, "und wenn ich damals Präsident gewesen wäre, würde er noch leben".

Trump wollte damit sagen, dass er – im Gegensatz zu Clinton – von Anfang an gegen den Irak-Krieg war, was mehrere amerikanische Factchecker-Seiten mehrfach als Falschbehauptung identifiziert haben.

Lehrich twitterte also: "Hey, Donald Trump – zu deiner Behauptung, dass Captain Khan noch leben würde, wenn du Präsident wärst: f*** dich."

Eine halbe Stunde später fiel Lehrich vermutlich auf, dass es keine so gute Idee ist, politische Gegner vulgär zu beschimpfen. Er schob nach: "Ich möchte mich für die eindeutig unangemessene Art und Sprache dieses Tweets entschuldigen."

Bei diesem Tweet klickten mehr als 1100 Nutzer auf das kleine Herzchen, das für "gefällt mir" steht. Seine vulgäre Äußerung war zehn Mal so erfolgreich.

Quelle: ntv.de, hvo

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