Politik

PR-Firmen und Detektei eingeschaltet DSK-Anwalt erwartet Freispruch

Brafman mit Strauss-Kahn vor Gericht in New York.

Brafman mit Strauss-Kahn vor Gericht in New York.

(Foto: AP)

Der Anwalt von Ex-IWF-Chef Strauss-Kahn gibt sich überzeugt: Sein Mandant wird früher oder später freigesprochen. Zugleich zeigt er sich beeindruckt von Strauss-Kahn, der sicherlich für einen langen Kampf bereit sei. Ein solcher könnte den Franzosen allerdings Millionen kosten. Schon jetzt zahlt er neben Anwälten und Sicherheitsfirma auch eine Detektei und PR-Agentur.

Der Anwalt des ehemaligen IWF-Chefs Dominique Strauss-Kahn rechnet mit einem Freispruch für seinen Mandanten. "Er wird sich für nicht schuldig erklären, und am Ende wird er freigesprochen werden", sagte Benjamin Brafman der israelischen Zeitung "Haaretz" zu der Anklage Strauss-Kahns wegen versuchter Vergewaltigung.

Der US-Staranwalt sagte nach Angaben der Zeitung, das Gericht in New York habe nur deshalb eine so hohe Kaution von insgesamt sechs Millionen Dollar gefordert, weil Strauss-Kahn berühmt und zudem Ausländer sei. Brafman sagte, er sei sehr beeindruckt von seinem Mandanten. Strauss-Kahn sei sicherlich bereit für einen langen Kampf.

Ein Sicherheitsbeamter bewacht den Zugang zum Haus von Strauss-kahn in New York.

Ein Sicherheitsbeamter bewacht den Zugang zum Haus von Strauss-kahn in New York.

(Foto: AP)

Der Franzose ist angeklagt, ein 32-jähriges Zimmermädchen aus Westafrika in seiner Suite in einem Hotel am New Yorker Times Square überfallen und zu oralem Sex gezwungen zu haben. Am Freitag war von der berüchtigten im New Yorker East River entlassen worden. Der 62-Jährige steht jedoch unter , muss eine elektronische Fußfessel tragen und wird wegen Fluchtgefahr rund um die Uhr bewacht.

Teures Verfahren

Strauss-Kahn muss sich indes auf ein Strafverfahren einstellen, das ihn Millionen Dollar kosten könnte. Geschätzte 200.000 Dollar muss er pro Monat für seine vom Gericht angeordnete Bewachung bezahlen. Bis zum Beginn eines Prozesses könnten mehr als sechs Monate vergehen. Sollte er verurteilt werden, drohen ihm bis zu 25 Jahre Haft.

Die Anwälte bemühen sich nicht nur vor Gericht um die Verteidigung ihres Klienten. Sie nahmen informellen Kontakt zur PR-Firma TD International in Washington auf, wie aus Kreisen verlautete. Aufgabe der von ehemaligen CIA-Mitarbeitern und früheren US-Diplomaten geleiteten Firma solle sein, beim Krisenmanagement zu helfen. Die französische Zeitung "Le Monde" berichtete, Strauss-Kahns Anwälte hätten auch die Privatdetektei Guidepost Solutions eingeschaltet. Für das weltweit tätige Unternehmen sind unter anderem frühere US-Staatsanwälte und US-Geheimdienstler tätig.

Gegen eine Kaution tauscht Strauss-Kahn sein Gefängnis gegen eine Wohnung in New York ein.

Gegen eine Kaution tauscht Strauss-Kahn sein Gefängnis gegen eine Wohnung in New York ein.

(Foto: AP)

In Frankreich beklagten Feministinnen eine Zunahme frauenfeindlicher Äußerungen in der Öffentlichkeit seit der Festnahme Strauss-Kahns. Der Ex-IWF-Chef und dessen Freunde hätten die Leiden des mutmaßlichen Opfers heruntergespielt. Es gebe seither deutlich mehr sexistische und reaktionäre Reflexe in der französischen Elite, erklärten Frauengruppen. So hatte der ehemalige Kulturminister Jack Lang erklärt, Strauss-Kahn hätte schon längst freigelassen werden müssen, da ja schließlich "niemand gestorben ist".

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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