SPD-Politiker sinnieren Debatte um Köhler-Wiederwahl
10.08.2007, 10:22 UhrIn der SPD wird offen über einen eigenen Kandidaten für die Nachfolge von Bundespräsident Horst Köhler debattiert. Als mögliche Bewerberin ist die Politikwissenschaftlerin Gesine Schwan im Gespräch. "Ich bin dafür, dass wir einen eigenen Kandidaten aufstellen", sagte Bundestagsvizepräsidentin Susanne Kastner (SPD) der "Bild"-Zeitung. "Wenn das nicht zum Tragen kommen sollte, werden wir Horst Köhler unterstützen."
Der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Linken, Andreas Steppuhn, plädierte dafür, es erneut mit Gesine Schwan zu versuchen, die bereits 2004 als Kandidatin der rot-grünen Koalition für das Amt des Bundespräsidenten angetreten war. Damals war sie gegen Köhler unterlegen, dessen erste Amtszeit nun 2009 ausläuft. Schwan sei "nach wie vor für eine gute Kandidatin und ernst zu nehmende Alternative zu Köhler", sagte Steppuhn.
Auch in Teilen der Union gilt die Nachfolge von Köhler inzwischen als offen. Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Ernst Hinsken (CSU), sagte der "Bild"-Zeitung: "Ob Köhler sein eigener Nachfolger wird, steht noch nicht fest. Die Entscheidung muss wohlüberlegt sein."
Köhler selbst hat bislang offen gelassen, ob er für eine zweite Amtszeit zur Verfügung steht. Seine Entscheidung werde etwa ein Jahr vor Ende der Amtszeit fallen, hatte das Staatsoberhaupt erklärt. Das wäre Mitte 2008.
SPD-Chef Kurt Beck hatte dem Bundespräsidenten vor kurzem eine gute Amtsführung attestiert und angekündigt, dass die Sozialdemokraten im Herbst 2008 über die Frage der Bundespräsidentenwahl beraten wollten. Erst einmal müsse Köhler klären, ob er weiter zur Verfügung stehe. Zuvor hatte schon Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) die Arbeit von Köhler öffentlich gewürdigt und damit Unterstützung für eine Wiederwahl signalisiert.
Quelle: ntv.de