Gewaltsame Proteste gegen Regierung in Thailand Demonstranten wollen Neuwahl blockieren
26.12.2013, 08:06 Uhr
In Thailand löst die Polizei Proteste gegen die Regierung mit Tränengas und Gummigeschossen auf. Rund 500 Menschen demonstrierten zuvor in der Hauptstadt Bangkok gegen Vorbereitungen für die Parlamentswahl, die im Februar stattfinden soll.
Mit gewaltsamen Protesten haben Regierungsgegner in Thailand erneut versucht, die Registrierung von Kandidaten für die Parlamentswahl zu blockieren. Mit einem Lastwagen rammten sie in Bangkok die Tore eines Stadions ein, in dem Vertreter von rund 30 Parteien versammelt waren. Rund tausend Polizisten trieben die Demonstranten auseinander, dabei wurde ein Beamter nach Angaben eines Sprechers durch einen Schuss aus der Pistole eines Randalierers verletzt. Die Wahlvorbereitungen gingen derweil weiter.
Unter dem Druck anhaltender Massenproteste hatte Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra vor rund zwei Wochen Neuwahlen angesetzt. Ihre Gegnern wehren sich jedoch gegen rasche Neuwahlen, da sie mit einem erneuten Sieg von Yinglucks Puea-Thai-Partei rechnen. Yingluck und ihre Partei werden vor allem von der armen Landbevölkerung unterstützt, während sich die Regierungsgegner aus der alten Elite und der städtischen Mittelschicht zusammensetzen.
Vor Neuwahlen fordern sie die Umsetzung einer Reihe von vage formulierten Reformen. Bis dahin soll ein nicht gewählter "Volksrat" die Regierungsgeschäfte übernehmen. Einen Vorschlag der Ministerpräsidentin, einen "nationalen Reformrat" aus hunderten Vertretern aller gesellschaftlichen Bereiche zu gründen, lehnten ihre Gegner umgehend ab.
Quelle: ntv.de, ppo/dpa