Politik

Routineübung Deutschland verstärkt KFOR

Die Bundeswehr stockt routinemäßig ihr Kontingent im Kosovo für einen Monat um 400 Soldaten auf und ist in dieser Zeit mit 2700 Mann wieder größter Truppensteller. Anfang März werde das Regiment 1 aus Schwarzenborn in Hessen in die frühere serbische Provinz verlegt, teilte das Einsatzführungskommando der Bundeswehr in Geltow bei Potsdam mit. Unterstützt würden die rund 400 deutschen Infanterie-Soldaten von 200 Kameraden aus Österreich. Sie verfügen über geschützte Fahrzeuge und Transportpanzer.

Es handele sich um eine zeitlich lange im Voraus festgelegte Übung und sei keine Reaktion auf die Lage seit der Unabhängigkeitserklärung des Kosovos Mitte Februar, hieß es.

Die internationale Schutztruppe für das Kosovo (KFOR) hat insgesamt 16.000 Soldaten im Einsatz. Ständig stehen für die Truppe drei Reserve-Bataillone aus drei Ländern bereit. Eins von ihnen ist jeweils im Einsatz. Die anderen beiden Bataillone sind innerhalb von 7 bis 14 Tagen einsatzbereit.

Derzeit hat Italien eine solche "Operational Reserve Force" im Kosovo und ist damit größter Truppensteller. Nach dem Wechsel steht Deutschland dann wieder an der Spitze. Zuletzt war ein deutsches Reserve-Bataillon im November im Kosovo, das nächste Mal ist die Bundeswehr wieder im Juli am Zug. Die vom Bundestag festgelegte Obergrenze für den Bundeswehreinsatz im Kosovo beläuft sich auf 8500 Soldaten. Mit den Reserve-Bataillonen will die NATO ihre schnelle Reaktionsfähigkeit demonstrieren.

Der serbische Regierungschef Vojislav Kostunica hat inzwischen scharfe Kritik an der internationalen Lenkungsgruppe für den neuen Kosovo-Staat geübt. Das in Wien gegründete Gremium zur Beaufsichtigung und Steuerung aller ausländischen Aktivitäten im Kosovo bedeute "die brutalste Verletzung des internationalen Rechts", heißt es in einer Erklärung des Ministerpräsidenten. "Diese willkürliche und illegale Leitungsgruppe hat (den Leiter des ausländischen Aufsichtsgremiums) Pieter Feith an die Stelle eines nicht existierenden internationalen zivilen Vertreters gesetzt", kritisiert Kostunica weiter. UN- Generalsekretär Ban Ki Moon solle dieser "nackten Gewaltpolitik und schwersten Rechtsbeugung gegen Serbien" Einhalt gebieten.

Quelle: ntv.de

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