Politik

Impfstoff für ärmere Länder Deutschland will 75 Millionen Impfdosen spenden

2021 hat die Bundesregierung 100 Millionen Impfstoffdosen gespendet.

2021 hat die Bundesregierung 100 Millionen Impfstoffdosen gespendet.

(Foto: imago images/UIG)

Während manche Länder bereits Booster-Impfungen verabreichen, warten viele ärmere Länder noch auf die erste Dosis. Die internationale Impfinitiative Covax soll nun im neuen Jahr eine Spende von der Bundesregierung erhalten - doch das reicht laut Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze nicht aus.

Die Bundesregierung wird nach Angaben von Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze im nächsten Jahr mindestens 75 Millionen Corona-Impfdosen an ärmere Staaten spenden. Das für dieses Jahr gesetzte Ziel von 100 Millionen Dosen sei erreicht worden, sagte Schulze dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Aber dabei dürfen wir nicht stehen bleiben. Für das kommende Jahr planen wir eine weitere Spende von mindestens 75 Millionen Dosen."

Die Impfkampagne in Deutschland werde durch die Spende nicht eingeschränkt, erklärte die Ministerin. "Niemand muss hierzulande Sorge haben, dass er eine notwendige Impfung nicht bekommt, weil wir andere Länder unterstützen."

Der internationalen Corona-Impfinitiative Covax müssten nicht nur Impfdosen zur Verfügung gestellt werden, erklärte Schulze. Notwendig sei auch Hilfe bei der Logistik. "Die Impfdosen müssen in die Oberarme kommen, und zwar nicht nur in den Hauptstädten, sondern auch in entlegenen Dörfern." Dabei gehe es um den Aufbau von Lieferketten, um Transportboxen, Kühlschränke, Spritzen, Desinfektionsmittel oder Handschuhe, aber auch um Informations- und Aufklärungskampagnen.

Forderungen auch aus der SPD nach Aufhebung des Patentschutzes bei Impfstoffen wies die Entwicklungsministerin zurück. Der Patentschutz sei die "Basis für erfolgreiche Forschung und Entwicklung", sagte sie. "Ich wäre offen dafür, wenn es uns jetzt helfen würde. Aber der Herstellungsprozess moderner Impfstoffe ist technisch so anspruchsvoll und komplex, dass die Aussetzung gar nichts brächte." Zudem hätten sich die Rahmenbedingungen verändert: 2022 werde es weltweit viel größere Produktionskapazitäten geben als 2021.

Quelle: ntv.de, cls/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen