Politik

Steuerquelle sprudelt kräftig Deutschlands Fiskus jubelt

1 - Kopie.jpg

(Foto: picture alliance / dpa)

Die robuste Konjunktur sorgt in Deutschland für einen sprunghaften Anstieg der Steuereinnahmen. Im August nimmt der Fiskus mehr als 40 Milliarden Euro ein - das sind fast 13 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Das Bundesfinanzministerium erwartet allerdings, dass die deutsche Wirtschaft in den kommenden Monaten an Schwung verliert.

Die Steuereinnahmen von Bund und Ländern sind im August dank der günstigen Konjunktur sprunghaft gestiegen. Der Fiskus verbuchte mit 41,3 Milliarden Euro 12,8 Prozent mehr in der Kasse als vor einem Jahr, wie das Bundesfinanzministerium in seinem Monatsbericht für September mitteilte.

Verantwortlich dafür waren - neben einigen Sondereffekten - die besonders von der Konjunktur abhängigen Steuern. So spülte die Lohnsteuer fast zwölf Milliarden Euro mehr in die Staatssäckel, was einem Plus von 11,1 Prozent entspricht. Die Umsatzsteuern brachten mit 16,7 Milliarden Euro 4,1 Prozent mehr ein. Allerdings warnten die Beamten, die Konjunktur werde im zweiten Halbjahr nachlassen.

Auch im bisherigen Jahresverlauf liegen Bund und Länder mit ihren Steuereinnahmen mittlerweile deutlich vor den Erwartungen. Von Januar bis August verbuchten sie 5,8 Prozent mehr in den Kassen als im Vorjahreszeitraum; die jüngste Steuerschätzung hatte für das Gesamtjahr 2012 lediglich einen Zuwachs von vier Prozent vorhergesagt. Die reinen Gemeindesteuern sind in der Übersicht nicht enthalten.

Eintrübung der Unternehmensstimmung

Allerdings verliert die deutsche Wirtschaft nach Einschätzung des Bundesfinanzministeriums in den nächsten Monaten an Schwung. Die Gesamtheit der Daten deute darauf hin, "dass sich das Wirtschaftswachstum im weiteren Jahresverlauf gegenüber der unerwartet günstigen Entwicklung in der ersten Jahreshälfte abschwächen dürfte", heißt es im Bericht.

"Zwar zeigten einige "harte" Konjunkturindikatoren am aktuellen Rand unerwartet günstige Ergebnisse, aber die Unternehmensstimmung trübte sich weiter ein", schreibt das Ministerium. Ungünstigere Aussichten hinsichtlich der weiteren weltwirtschaftlichen Entwicklung sprechen den Angaben zufolge ebenfalls für eine in den nächsten Monaten.

Der Außenhandel habe sich zu Beginn des dritten Quartals in robuster Verfassung gezeigt. Im weiteren Jahresverlauf dürfte angesichts einer weiteren Eintrübung der Stimmungsindikatoren mit einer gewissen Abschwächung der Exportdynamik zu rechnen sein. Auch die vom Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Industrieländer-Organisation OECD prognostizierte ungünstigere Entwicklung der Weltwirtschaft deute in diese Richtung, heißt es.

Im zweiten Quartal hatte sich mit einem Plus des Bruttoinlandsprodukts um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal die Zunahme der Wirtschaftsleistung etwas abgeschwächt. Wachstumsimpulse kamen vom privaten Konsum und von Exporten. Die Zunahme der Binnennachfrage wurde jedoch durch deutlich rückläufige Ausrüstungsinvestitionen gebremst. Die sei möglicherweise auf "Verunsicherungen im Zusammenhang mit der Schuldenkrise im Euroraum" zurückzuführen.

Quelle: ntv.de, rts/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen