Nächste Bluttat in Kenia Die Schabaab sind weiter auf Mordkurs
17.06.2014, 11:10 Uhr
Bei dem Angriff auf das Dorf Poromoko sterben mindestens zehn Menschen.
(Foto: dpa)
Der Überfall auf einen Küstenort in Kenia nahe der Touristeninsel Lamu ist erst wenige Stunden her und schon wieder richten die Schabaab-Milizen das nächste Massaker an: Diesmal trifft der Angriff ein Dorf, mindestens zehn Menschen sterben.
In Kenia sind bei einem erneuten Angriff von Kämpfern der somalischen Schabaab-Miliz in der Nacht mindestens zehn Menschen getötet worden. Der Angriff habe sich in dem Dorf Poromoko nahe der Küste im Norden des Landes ereignet, teilte die örtliche Polizei mit. Die radikalislamische Schabaab-Miliz bekannte sich zu dem Angriff. Das Dorf liegt unweit der Ortschaft Mpeketoni, wo am Sonntagabend offenbar dieselbe Gruppe von Angreifern mindestens 49 Menschen getötet hatte.
Der Schabaab-Sprecher Abdulaziz Abu Musab sagte, die Gruppe habe 20 Menschen getötet, vorwiegend kenianische Polizisten und Forstaufseher. Die Mitglieder des Kommandos seien nach dem Angriff in ihren Stützpunkt zurückgekehrt.
Die Schabaab-Miliz hatte sich bereits zu dem Angriff vom Sonntag bekannt und gedroht, weitere Anschläge in Kenia zu verüben. In zwei Kleinbussen sind die Angreifer in den Ort Mpeketoni gefahren und haben wild um sich geschossen. Während der Attacke, die mehrere Stunden dauerte, kam es auch zu Schusswechsel mit der Polizei. Nach dem Anschlag kam es in Nairobi zu Straßenschlachten.
Seit Jahren kämpfen die Schabaab-Milizen für einen Gottesstaat am Horn von Afrika, der sich am "Heiligen Krieg" beteiligen soll. Sie forderten Touristen auf, das westafrikanische Land zu verlassen, das sie als "Kriegsgebiet" bezeichneten. Kenia beteiligt sich mit Soldaten an der Truppe der Afrikanischen Union, die in Somalia gegen die Schabaab-Miliz kämpft.
Quelle: ntv.de, hla/AFP/dpa