Spitzenkandidaten zur Bürgerschaft Diese Politiker wollen Bremen regieren
10.05.2015, 08:25 Uhr
Jens Böhrnsen wird Bremen wohl auch weiterhin regieren dürfen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Im Bremen streiten sich die Parteien darum, wer Bürgermeister Börnsen eine dritte Amtszeit bescheren darf. Doch auch dieses Rennen scheint schon gelaufen zu sein. Dies sind die Akteure bei der Wahl.
Zehn Parteien und Wählervereinigungen stehen in Bremen zur Wahl. In Bremerhaven tritt zudem noch die NPD an. Im Landtag sind bisher SPD, Grüne, CDU, Linke und die rechtspopulistischen Bürger in Wut vertreten. Dies sind die Spitzenkandidaten der Parteien, die es bei der Bürgerschaftswahl ins Parlament schaffen könnten:
Jens Böhrnsen
Bürgermeister, Hanseat, Bremer heißt es auf seinen Wahlplakaten. Der Regierungschef will die SPD zum dritten Mal zum Wahlsieg führen und denkt mit 65 noch lange nicht an Ruhestand. Der gebürtige Bremer bewahrt stets einen kühlen Kopf, vergreift sich nie im Ton und wird selbst von politischen Gegnern als Verhandlungs- und Gesprächspartner geschätzt. Der soziale Zusammenhalt im kleinsten Bundesland liegt Böhrnsen am Herzen. Er selbst stammt aus einer Arbeiterfamilie, studierte Jura und zog 1995 in die Bürgerschaft ein.
Karoline Linnert
Die Spitzenkandidatin der Grünen hat Ausdauer. Seit acht Jahren ist sie Finanzsenatorin im hoch verschuldeten Bremen - keiner ihrer Vorgänger hat es so lange im Amt ausgehalten. Mit ihrer Sparpolitik macht sich die 56-Jährige nicht immer Freunde. Sie ist Überzeugungstäterin. Seit 1980 ist sie bei den Grünen, seit 1991 sitzt sie in der Bürgerschaft. Nun will sie vier weitere Jahre auf einen ausgeglichenen Haushalt hinarbeiten.
Elisabeth Motschmann
Die CDU-Spitzenkandidatin kann die Wahl nicht gewinnen. Doch davon lässt sie sich nicht abschrecken. Mit guter Laune und viel Ehrgeiz kämpft die 62-Jährige für ein gutes Abschneiden. Sie hofft, den Grünen als Koalitionspartner der SPD den Rang ablaufen zu können. Seit 1976 ist Motschmann in der CDU, saß in der Bürgerschaft und ist jetzt Bundestagsabgeordnete in Berlin. In der Vergangenheit ist sie mit konservativ-christlichen Positionen aufgefallen, hat diese aber nach eigenen Angaben zum Teil überdacht.
Kristina Vogt
Mit ihr setzt die Linke auf Beständigkeit. Die 49-Jährige war schon bei der Wahl 2011 Spitzenkandidatin. Seither führt sie die Linksfraktion im Landtag. Die gelernte Rechtsanwaltsfachangestellte will vor allem die ärmeren Stadtteile in Bremen stärken und kritisiert den von Rot-Grün verordneten Sparzwang.
Lencke Steiner
Wirtschaftliche Kompetenz, ein neues Gesicht und ein Hauch Glamour - so will sie die FDP in Bremen wieder in den Landtag bringen. Die 29-Jährige ist Chefin eines Familienunternehmens und Vorsitzende des Verbandes "Die Jungen Unternehmer", aber kein Parteimitglied. Die TV-Show "Die Höhle des Löwen", wo sie als Jury-Mitglied über Geschäftsideen von Firmengründern entschied, machte sie bundesweit bekannt. Gemeinsam mit ihren Parteikolleginnen Katja Suding und Nicola Beer posierte sie in der "Gala" als sexy Actionheldin, angelehnt an die Serie "Drei Engel für Charlie".
Christian Schäfer
Der Innenarchitekt ist der Spitzenmann der Alternative für Deutschland (AfD). Der 51-Jährige stammt ursprünglich aus Nordrhein-Westfalen. Denkverbote und Ideologien lehnt er eigenen Angaben nach ab. Sein Motto: Bewährtes immer wieder infrage stellen und ungewohnte Lösungen in Betracht ziehen.
Jan Timke und Martin Korol
Die Wählervereinigung Bürger in Wut (BIW) tritt mit ihren beiden Bürgerschaftsabgeordneten an. Der frühere Bundespolizist Timke (44) steht in Bremerhaven zur Wahl, der Ex-Sozialdemokrat Korol (69), der während der Legislaturperiode zur BIW wechselte, in Bremen. Er steht auch auf der Gesamtliste auf Platz 1. Bei den letzten beiden Bürgerschaftwahlen gelang der BIW der Einzug ins Parlament über die Bremerhavener Landesliste.
Robert Bauer
Der Altenpfleger hat die Piratenpartei in den Wahlkampf geführt. Der 43-Jährige setzt sich unter anderem für mehr Bürgerbeteiligung, eine dezentrale Energiewende sowie kostenloses Bus- und Bahnfahren ein. Mehr von sich gibt er nicht bekannt. Auf der Homepage heißt es schlicht: "Das Private bleibt privat."
Quelle: ntv.de, che/dpa