FDP sucht NRW-Chef Drei Namen tauchen auf
25.10.2010, 16:17 UhrAm 27. November soll ein neuer NRW-Chef gewählt werden. Um die Nachfolge von Landeschef Andreas Pinkwart gibt es offenbar kein so großes Gedrängel. Immerhin erwägen mittlerweile drei Politiker eine Bewerbung.
Bei der nordrhein-westfälischen FDP kommt es möglicherweise zu einem Dreikampf um die Nachfolge des Landesvorsitzenden Andreas Pinkwart. Die stellvertretende Landeschefin Gisela Piltz, der Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium, Daniel Bahr, und der Europaabgeordnete Alexander Graf Lambsdorff erwägen eine Bewerbung um den Vorsitz des größten FDP-Landesverbands. Das teilte der Generalsekretär der NRW-FDP, Joachim Stamp, nach einer Sitzung des Landesvorstands mit.
Alle drei Politiker hätten sich aber noch nicht endgültig zu einer Bewerbung entschieden, sagte Stamp. Der Nachfolger Pinkwarts soll auf einem Sonderparteitag am 27. November in Dortmund gewählt werden. Eine Mitgliederbefragung wird es nach Stamps Angaben nicht geben.
Papke und Lindner wollen nicht
Zwei führende Liberale hatten zuvor ihre Kandidatur ausgeschlossen. Der Generalsekretär der Bundespartei, Christian Lindner, und der Vorsitzende der Düsseldorfer Landtagsfraktion, Gerhard Papke, wollen im größten FDP-Landesverband nicht die Führung übernehmen.
"Ich will mich auch weiterhin mit ganzer Kraft auf meine Aufgaben als Fraktionsvorsitzender konzentrieren", sagte Papke in Düsseldorf. Er sei "mehr denn je gefordert, für die FDP akzentuierte Oppositionspolitik mitzugestalten". Deshalb habe er über den Verzicht auf eine Kandidatur auch nicht lange nachdenken müssen.
Lindner sagte der "Rheinischen Post": "Als Generalsekretär habe ich eine Aufgabe, die meine volle Konzentration erfordert". Der neue NRW-Landesvorsitzende müsse jederzeit bereit sein, die FDP als Spitzenkandidat in den nächsten Landtagswahlkampf zu führen. Er sei aber in Berlin gebunden, sagte der aus Nordrhein- Westfalen stammende Lindner.
Pinkwart hatte in der vergangenen Woche überraschend seinen Rückzug aus der Politik angekündigt. Der Wirtschaftsprofessor wird im April kommenden Jahres Rektor an der Handelshochschule Leipzig. Bis dahin will er den Landesvorsitz und sein Landtagsmandat niederlegen. Der 50-jährige will auch nicht mehr für den Posten des Vizevorsitzenden der Bundes-FDP kandidieren.
Quelle: ntv.de, dpa