Autobombe explodiert vor französischer Botschaft Drei Personen in Libyen verletzt
23.04.2013, 11:02 Uhr
Nach dem Anschlag sieht es schlimm aus vor der französischen Botschaft in Tripolis.
(Foto: dpa)
Bei der Explosion einer Autobombe vor der französischen Botschaft in der libyschen Hauptstadt Tripolis werden zwei Wachleute und ein Kind verletzt. Die Wucht der Detonation beschädigt das Gebäude erheblich. Unlängst hatten Deutschland und weitere Länder vor einer akuten Terrorgefahr in der Region gewarnt.
Bei der Explosion einer Autobombe vor der französischen Botschaft in der libyschen Hauptstadt Tripolis sind drei Menschen verletzt worden. Neben zwei Wachleuten sei auch ein Kind betroffen, berichtete die staatliche libysche Nachrichtenagentur Lana.
Frankreichs Präsident François Hollande verurteilte den Anschlag scharf. "Dieser Akt zielt über Frankreich hinaus auf alle Länder der internationalen Gemeinschaft, die sich im Kampf gegen den Terrorismus engagieren", sagte Hollande nach Angaben des Élysée-Palastes in Paris. Wie Hollande kündigte auch Außenminister Laurent Fabius an, Frankreich werde mit den libyschen Behörden alle Anstrengungen unternehmen, um "Licht in die Umstände dieser abscheulichen Tat zu bringen und die Täter schnell zu finden". Die libysche Regierung sprach von einem "Terroranschlag". Nach Angaben aus diplomatischen Kreisen wollte Fabius umgehend nach Libyen reisen.
Die Wucht der Detonation hat demnach das Gebäude und umstehende Fahrzeuge erheblich beschädigt. Die Wachleute sind Franzosen, das libysche Kind hielt sich in einem Haus gegenüber der Botschaft auf.
Warnung vor akuter Gefahr
Libyens Außenminister Mohammed Abdel Asis verurteilte am Anschlagsort die Tat als "Terrorakt gegen ein Bruderland, das Libyen während der Revolution unterstützt hat". Frankreich hatte den internationalen Militäreinsatz zum Sturz des libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi ab März 2011 zusammen mit Großbritannien maßgeblich vorangetrieben. Asis kündigte eine französisch-libysche Kommission zur Untersuchung des Anschlags an. Er wollte sich zu möglichen Hintergründen oder Tätern aber nicht äußern.
In Libyen kommt es seit dem Sturz Gaddafis immer wieder zu Anschlägen auch gegen westliche Einrichtungen. Schwer bewaffnete Milizen, darunter auch islamistische Gruppen, werden für viele Attacken verantwortlich gemacht.
Im Januar hatten Frankreich, Deutschland und weitere Länder vor einer akuten Terrorgefahr in Bengasi gewarnt. Die australische Regierung verwies auf eine Bedrohung als Vergeltung für die französische Intervention in Mali.
Quelle: ntv.de, AFP