Politik

Allmächtiger droht mit Flugzeugcrash Duterte verspricht Gott, nicht zu fluchen

Sogar mit Krawatte: Bei seinem Staatsbesuch in Japan gab sich Rodrigo Duterte ungewohnt diplomatisch korrekt.

Sogar mit Krawatte: Bei seinem Staatsbesuch in Japan gab sich Rodrigo Duterte ungewohnt diplomatisch korrekt.

(Foto: AP)

Vor nichts und niemandem scheint Rodrigo Duterte Respekt zu haben. Kritik an seiner blutigen Politik bringt den philippinischen Präsidenten dazu, selbst den Papst als "Hurensohn" zu beschimpfen. Nun greift Gott direkt ein - mit eingeschränktem Erfolg.

Er hat nicht nur Amtskollegen wie US-Präsident Barack Obama, sondern sogar schon den Papst einen "Hurensohn" genannt. Dem EU-Parlament rief der philippinische Staatschef Rodrigo Duterte "Fickt euch!" zu. Doch damit soll jetzt Schluss sein. Duterte kündigte nach seiner Rückkehr von einem Staatsbesuch in Japan an, künftig auf "Slang, Flüche und alles" zu verzichten. Das berichten philippinische Medien.

Mit politischer Einsicht, dass seine Tiraden den internationalen Beziehungen seines Land schaden könnten, hat der Sinneswandel allerdings nicht zu tun. Vielmehr, so berichtete Duterte wartenden Journalisten nach seiner Landung in den Philippinen, habe Gott persönlich ihn während der Rückreise aus Japan zur Besserung seiner Sprache aufgefordert und andernfalls mit drastischen Konsequenzen gedroht. "Ich habe eine Stimme gehört, die mich aufforderte, mit dem Fluchen aufzuhören, oder das Flugzeug werde abstürzen", erzählte Duterte, "also habe ich versprochen aufzuhören".

Bereits zuvor war Dutertes Japan-Besuch geräuschloser verlaufen als philippinische Medien befürchtet hatten. Dass ein kurzer Höflichkeitsbesuch beim japanischen Kaiser abgesagt wurde, soll Berichten zufolge nicht mit der Sorge vor einem unwürdigen Verhalten Dutertes zusammenhängen. Für Aufsehen hatte der Präsident lediglich gesorgt, als er ausländische Investoren aufforderte aus den Philippinen "abzuhauen", falls sie ein Problem mit seiner blutigen Methode der Verbrechensbekämpfung hätten. Bei außergerichtlichen Hinrichtungen sind seit Dutertes Amtsantritt Hunderte tatsächliche und vermeintliche Kriminelle ermordet worden.

Beim Umgang mit Kritikern könne sein Versprechen auch künftig Grenzen haben, schränkte Duterte ein. Auf die Frage, ob er auch gegenüber den USA, der EU oder seiner philippinischen Widersacherin, der Politikerin Leila de Lima, auf Schimpfwörter verzichten werde, sagte Duterte, das hänge "vom Zeitpunkt" ab.  

Quelle: ntv.de, mbo

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