Islamisten aus Deutschland Dutzende besuchen Terrorcamps
15.02.2011, 14:21 Uhr
Islamisten aus Deutschland zieht es an den Hindukusch.
Der Innenstaatssekretär stellt klar: Mehr als 200 Islamisten aus Deutschland besuchten Terrorcamps am Hindukusch. Dutzende absolvierten dabei eine paramilitärische Ausbildung. Mehr als 100 sind nun zurück in Deutschland. Viele der Islamisten haben offenbar einen Migrationshintergrund.
Rund 220 mutmaßliche Islamisten aus Deutschland oder mit Deutschlandbezug haben nach Angaben von Innenstaatssekretär Ole Schröder Terrorcamps am Hindukusch besucht. Rund die Hälfte sei zurück in der Bundesrepublik, sagte der CDU-Politiker beim Europäischen Polizeikongress in Berlin. Bei 70 der 220 Islamisten gebe es Hinweise darauf, dass sie eine paramilitärische Ausbildung in Pakistan oder Afghanistan absolviert hätten.
Dem Thema Migration komme im Rahmen des internationalen islamistischen Terrorismus eine besondere Bedeutung zu, sagte Schröder. Ein Migrationshintergrund und die häufig vorhandene doppelte Staatsbürgerschaft erleichtere es radikalisierten Anhängern, über die Grenzen zu reisen und sich den Ermittlern zu entziehen. "Natürlich dürfen wir Zuwanderer und ihre Nachfahren nie unter einen Generalverdacht stellen, dennoch handelt es sich beim islamistischen Terrorismus um ein mit Migration verbundenes Phänomen", sagte er.
Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hatte Mitte November vor möglichen Anschlägen islamistischer Terroristen in Deutschland gewarnt. Anfang Februar ließ er die , wobei er aber keine Entwarnung gab
Quelle: ntv.de, dpa