Politik

Terror im Irak Dutzende gefesselte Leichen entdeckt

Schiitische Freiwillige melden sich in Bagdad zum Kampf gegen die Isis.

Schiitische Freiwillige melden sich in Bagdad zum Kampf gegen die Isis.

(Foto: REUTERS)

Seit Beginn des Vormarsches der Terrorgruppe "Islamischer Staat" Anfang Juni leidet der Irak unter massiver Gewalt, der immer wieder auch Zivilisten zum Opfer fallen. Jetzt werden südlich von Bagdad mehr als 50 gefesselte Leichen gefunden.

Irakische Sicherheitskräfte haben 53 Leichen in einem Ort südlich der Hauptstadt Bagdad entdeckt. Den Toten seien wie zu einer Hinrichtung die Augen verbunden und die Hände gefesselt gewesen, teilten die Behörden in Hilla mit. Sie seien in dem Dorf Chamissija zurückgelassen worden. Wer die Menschen waren, blieb zunächst offen. Das Dorf wird überwiegend von Schiiten bewohnt und liegt rund 25 Kilometer südöstlich von Hilla an der wichtigsten Verbindungsstraße zwischen Bagdad und den Provinzen im Süden.

Seit Beginn des Vormarsches der Terrorgruppe "Islamischer Staat" (IS, früher Isis) Anfang Juni leidet der Irak unter massiver Gewalt, der immer wieder auch Zivilisten zum Opfer fallen. IS-Milizen sind nach Erkenntnissen der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch für mehrere Massenexekutionen verantwortlich. So sollen sie in der Stadt Tikrit mindestens 160 Menschen erschossen haben. Aus mehreren Orten gab es Berichte über Hinrichtungen. Im Gegenzug verschleppten schiitische Milizen in den ländlichen Regionen um die Hauptstadt Sunniten, denen sie Terrorismus vorwarfen.

In den vergangenen Wochen eroberten sunnitische Rebellen große Gebiete im Norden und Westen des Iraks. Sie rückten auf Bagdad vor und riefen in den von ihnen kontrollierten Gebieten im Irak und im Nachbarland Syrien einen islamistischen Kalifatstaat aus.

Heftige Kämpfe zwischen den Rebellen und den von schiitischen Milizen unterstützten Regierungstruppen nähren die Sorge vor einem Bürgerkrieg im Irak entlang der Glaubensgrenzen.

Quelle: ntv.de, ppo/dpa/rts

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