Sicherer Einstieg ins Berufsleben EU will faire Bedingungen für Praktikanten
10.03.2014, 16:56 UhrFür immer mehr junge Europäer sind Praktika der Einstieg ins Berufsleben. Die EU setzt sich dafür ein, dass dieser Start unter "sicheren und fairen Bedingungen" stattfindet und erlässt nun Leitlinien, die die Rechte der jungen Berufsanfänger stärken sollen.

EU-Arbeitskommissar Laszlo Andor möchte die Rechte von Praktikanten stärken.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die EU-Staaten wollen dafür sorgen, dass junge Menschen in Europa in Praktika Arbeitserfahrungen unter "sicheren und fairen Bedingungen" sammeln können. Laut EU-Kommission vereinbarten die Mitgliedstaaten in Brüssel einen Qualitätsrahmen für Praktikumsstellen. Demnach sollen Praktikanten künftig vorab umfassend darüber informiert werden, unter welchen Bedingungen sie eine Stelle antreten.
Die Leitlinien sehen vor, dass vor einem Praktikum die Bedingungen wie Bezahlung, Arbeitszeiten, Betreuung und Lernziele schriftlich zwischen den Praktikanten und den Anbietern festgelegt werden. Schon aus der Ausschreibung soll klar hervorgehen, ob Praktikanten bezahlt werden. EU-Arbeitskommissar Laszlo Andor mahnte die Mitgliedstaaten, den Qualitätsrahmen nun auch wirklich umzusetzen: "Praktikanten dürfen nicht als unbezahlte oder billige Arbeitskräfte genutzt werden."
Die EU-Kommission trägt mit ihren Leitlinien der zunehmenden Bedeutung von Praktika auf dem Arbeitsmarkt Rechnung. Einer Eurobarometer-Umfrage vom November 2013 zufolge haben bereits knapp die Hälfte der jungen Europäer im Alter von 18 bis 35 Jahren ein oder mehrere Praktika absolviert. In den letzten zwei Jahrzehnten hätten Praktika sich als einer der wichtigsten Einstiege ins Arbeits- und Berufsleben entwickelt.
Quelle: ntv.de, cri/AFP