Geheimnisweitergabe an Nachrichtenagentur EX-FBI-Agent bekennt sich schuldig
24.09.2013, 08:03 Uhr
(Foto: AP)
Bürgerrechtler sind empört, die Staatsanwaltschaft sieht dagegen einen "ungeheuerlichen Verrat an unserer nationalen Sicherheit": In den USA steht ein Ex-FBI-Mann vor Gericht, weil er Informationen an Journalisten weitergab. Es kommt ihn teuer zu stehen.
In der Affäre um die Weitergabe geheimer Informationen an die US-Nachrichtenagentur Associated Press (AP), deren Kommunikation daraufhin überwacht wurde, bekennt sich ein früherer FBI-Agent schuldig. Das teilte das US-Justizministerium mit. Der frühere Mitarbeiter der US-Bundespolizei habe "absichtlich Informationen über die nationale Verteidigung" an einen Reporter weitergegeben. Staatsanwalt Ronald Machen sprach von einem "ungeheuerlichen Verrat an unserer nationalen Sicherheit".
Das Schuldeingeständnis ist Teil einer Verständigung zwischen Anklage und Verteidigung. Der Übereinkunft zufolge soll der Ex-FBI-Mann für die widerrechtliche Weitergabe der geheimen Informationen 43 Monate - gut dreieinhalb Jahre - ins Gefängnis. Weitere 97 Monate oder gut acht Jahre soll er für den Besitz und die Weitergabe von Kinderpornografie absitzen. In diesem separaten Fall will sich der Mann den Angaben des Justizministeriums zufolge ebenfalls schuldig bekennen.
Die mutmaßlich von dem Ex-Agenten weitergegebenen Informationen hatten die Verhinderung eines Terroranschlags auf ein Flugzeug auf dem Weg in die USA enthüllt. Nach entsprechenden AP-Berichten im Mai 2012 starteten die US-Behörden eine Suche nach der Quelle der Angaben. Die Nachrichtenagentur wirft den Behörden vor, sich im Zuge dessen heimlich die Verbindungsdaten von mehr als 20 Telefonanschlüssen von AP-Journalisten in einem Zeitraum von zwei Monaten beschafft zu haben. US-Justizminister Eric Holder räumte die Überwachung ein und rechtfertigte sie damit, dass es um einen sehr ernsten Fall von Geheimnisverrat gegangen sei.
Medien und Bürgerrechtsorganisationen verurteilten das Vorgehen der Behörden scharf. Sie warnten davor, dass Journalisten in ihrer Arbeit beeinträchtigt werden könnten.
Quelle: ntv.de, AFP