"Er würde so etwas nicht tun" Ehefrau verteidigt Amokläufer
26.03.2012, 19:13 Uhr
Robert Bales (l.) ist angeklagt, 17 Menschen getötet zu haben.
(Foto: Reuters)
Der US-Soldat Robert Bales ist angeklagt, in einem Amoklauf 17 Menschen in Afghanistan getötet zu haben. Seine Frau glaubt nicht, dass ihr Mann zu so einer Tat fähig ist. "Er liebt Kinder", sagt Karilyn Bales.
Die Ehefrau des wegen eines Amoklaufs im Süden Afghanistans angeklagten US-Soldaten kann nicht glauben, dass ihr Mann das Massaker mit 17 getöteten Zivilisten begangen haben soll. "Ich habe keine Ahnung, was passiert ist", sagte Karilyn Bales der "Today Show" des TV-Senders NBC. "Aber er würde so etwas nicht tun." Die US-Militärjustiz hatte Feldwebel . Unter den Opfern sind zahlreiche Frauen und Kinder.
"Er liebt Kinder", sagte Karilyn Bales zu NBC. "Er ist selbst noch ein großes Kind." Die Soldaten-Ehefrau nannte das Massaker in Afghanistan "herzzerreißend". Sie sei in Gedanken bei den Familien, die ihre Kinder verloren hätten. Bales berichtete außerdem, wie der Afghanistan-Einsatz ihres Mannes das Paar und die beiden gemeinsamen Kinder belastet habe. Es sei ein "großer Schock" gewesen, als der Soldat nach drei Einsätzen im Irak auch noch an den Hindukusch verlegt worden sei. "Er wollte nicht noch mehr vom Leben seiner Kinder verpassen", sagte sie.
Mord in zwei Etappen
Feldwebel Bales soll am 11. März seinen Stützpunkt in der südafghanischen Provinz Kandahar verlassen und die Bluttat verübt haben. Einem Bericht der "New York Times" zufolge ergaben die bisherigen Ermittlungen, . Demnach kehrte Bales nach den ersten Morden auf seinen Stützpunkt in der südlichen Provinz Kandahar zurück. Erst später am Abend sei er erneut aufgebrochen, um in einem anderen Dorf weitere Menschen zu töten.
In einer Anhörung muss nun überprüft werden, ob die Beweise für einen Militärprozess ausreichen. Der Feldwebel sitzt derzeit im Militärgefängnis Fort Leavenworth im US-Bundesstaat Kansas, bei einer Verurteilung droht ihm die Todesstrafe.
. Sein Mandant könne sich an erste Ereignisse des Abends sowie an spätere Gegebenheiten erinnern, nicht aber an das, was dazwischen passierte, sagte Anwalt John Henry Browne dem US-Sender CBS. Dadurch könne seine Schuldfähigkeit gemindert sein. Bei einem früheren Einsatz im Irak soll Bales ein Hirntrauma erlitten haben.
Quelle: ntv.de, AFP